Full text: Nachrichten, welche das Leben des berühmten Dänischen Sternsehers Tycho von Brahes betreffen (Zweyter Theil)

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Brahe verheirathek wäre, und folglich seine Frau 
als eine Concubme angesehen , welche man da 
mals eine Buhlschaft, oder in den altern Zeiten, 
eine(ö mice) Frillekone nennete(^). Zum Bey 
spiel können wir anführen, was die Frau Elisa 
beth Bryske, in ihrem geschriebenen adelichen 
Geschlechtregisier meldet, wenn sie also schreibt: 
Der älteste Gohu des Otto Brahes und 
der Lrau Brare Billes, Lycho Brahe, 
(v) Es war beynahe damals keine Schande unter 
dem Adel, sich eine Concubine zu halten, und es 
gieng so weit, daß der König sehen mußte, ein 
solche ärgerliches Leben durch öffentliche Ver 
ordnungen zu hemmen. Unter andern Beyspie 
len wollen wir dieß eine aus einem Urtheile an- 1 
führen, welches bey dem Wiburger Landgerichte 
1508 ge'ället worden ist. Darinn wird ein Mann, 
Namens SörenIensen, verklaget, weil er Jür 
gen Hansen, ein Hurenkind gescholten hatte. So 
ren Jensen verantwortete sich damit, daß der 
andere außer der Ehe gebohren wäre, und daß 
seine Mutter niemals mit Hans Scheel (dieß war 
ein Edelmann) wäre verehligt worden. Jürgen 
-Hansen meynete, daß, obgleich seine Mutter 
mehr als 20Jahre beu Hans Scheel gewesen, und 
ohne Ehe r r Kinder mit ihm gezeuget, die Schlüs 
sel und Schlösser in ihrer Gewalt gehabt, mit ihm 
gegessen und getrunken hätte, und öffentlich mit 
ihm zu Bette gegangen sey, so hatte sie sich doch 
als eine gute ehrliche Frau aufgeführet, undwä- 
re niemals in Rede und Ruf vor andere, als vor 
-Hans Scheel gewesen. Darauf wurden Frau 
Carbarina Brabbes, und des Wohlgeb. Axel 
Nilsöns Briefe und Zeugnisse vorgeleget rc. 
ward
	        
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