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nung, wo die beiden Brennpunkte sich befinden, binde an jeden der
beiden Nägel das Ende eines Fadens, dessen gesammte Länge der
grossen Axe der Ellipse gleich ist und ziehe mittels eines Bleistiftes
den Faden straff an, alsdann beschreibt die Spitze des Bleistiftes auf
der Ebene, in welcher die beiden Nägel sich befinden, den Umfang
der Ellipse. Der Durchschnittspunkt M der grossen und kleinen Axe
bezeichnet den Mittelpunkt der Ellipse. Die Entfernung des Mittel
punktes von einem der Brennpunkte heisst die Excentricität der
Ellipse; die Senkrechte durch einen der beiden Brennpunkte, also
bi, oder kl wird Parameter der Ellipse genannt. Jede der Geraden
von einem der Brennpunkte zum Umfange heisst Radius vector. Der
halbe Parameter, also Fb oder F'l, ist also auch ein Radius vector.
Je kleiner die Excentricität FM ist, um so mehr nähert sich eine
Ellipse dem Kreise. Man darf diesen letztem als eine Ellipse ohne
Excentricität betrachten.
Nennt man die halbe grosse Axe der Ellipse a, die halbe kleine
Axe b, so ist ihr Flächeninhalt = a • b • wo tt (=3,14159...) das
Verhältnis des Kreisumfangs bezeichnet
Denkt man sich eine Ellipse um ihre grosse Axe gedreht, so be
schreibt ihr Umfang einen Rotationskörper, der Ellipsoid genannt
wird; dreht man dagegen eine Ellipse um ihre kleine Axe, so entsteht
ein Sphäroid.
Heisst wieder a die halbe grosse, b die halbe kleine Axe, so ist
der kubische Inhalt des Ellipsoids = 4 / 3 a ■ b • b.
Die Ellipse gewinnt eine besondere Bedeutung dadurch, dass sie
hauptsächlich die Bahnform ist, in welcher sich die Himmelskörper
bewegen.
Elongation, Ausweichung, heisst die Winkeldistanz eines Planeten
von der Sonne, also der Winkel, welchen die nach dem Planeten und
dem Sonnenmittelpunkte gezogenen Linien im Auge des irdischen Beob
achters mit einander bilden. Die Erdbahn umschliesst bekanntlich die
Bahnen des Merkur und der Venus. Die Elongationen dieser beiden
Planeten können daher einen gewissen grössten Werth niemals über
schreiten, welcher für Merkur 28 */ 2 °, für Venus etwa 48° beträgt.
Emanationssystem wird diejenige Theorie des Lichtes genannt,
die annimmt, dass das Licht aus unendlich feinen Theilchen besteht,
welche von dem leuchtenden Körper nach allen Seiten in geraden Li
nien ausgesandt werden. Diese Theorie des Lichtes ist von Newton
in die Wissenschaft eingeführt worden, gegenwärtig jedoch als unhaltbar
längst verworfen.
Emersion, s. Austritt.
Empedocles , berühmter griechischer Philosoph aus Agrigent in
Sicilien, lebte um die Mitte des fünften Jahrhunderts vor Chr. Seine
Ansichten über das Weltgebäude, die Lichtstrahlen etc. verschafften
ihm seiner Zeit grosses Ansehen.
Encke, Johann Franz, berühmter deutscher Astronom, geb. am
23. September 1791 zu Hamburg, gest. 26. Juli 1865 zu Spandau,
ward als Knabe von Gerling für das Studium der Mathematik ge-