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Fernrohr.
Durchmesser verringert wird. Aus diesem Grunde waren die dioptri-
schen Fernrohre der früheren Astronomen, z. B. von Huygens und
Cassini sehr lang und fast Blasrohren ähnlich, ohne jedoch selbst
hierdurch eine besondere optische Schärfe zu erlangen.
Die achromatischen Fernrohre sind von diesen Mängeln frei;
sie vereinigen Reinheit und Schärfe des Bildes mit Handlichkeit und
Kürze, so dass ein achromatisches Instrument von 3 Fuss Länge mehr
leistet, als ein nicht achromatisches von 25 Fuss Brennweite. Die
achromatischen Fernrohre unterscheiden sich von den nicht achroma
tischen durch die Zusammensetzung ihres Objectivs. Es besteht das
selbe nämlich aus zwei sich fast berührenden Linsen, von denen die
vordere (Fig. 24)
c j AB biconvex ist
und aus Crownglas
besteht, während
die hintere C D
biconcav ist und
aus Flintglas be
steht. Die Licht
strahlen , welche
Pig Ur 24. durch AB hin
durchgehen, wür
den sich in dem Punkte p vereinigen, wenn sie nicht von der Zer
streuungslinse CD weniger convergent gemacht würden, so dass sie
sich erst in p' vereinigen. Das Flintglas zerstreut die farbigen Strahlen
des weissen Lichtes weit stärker als Crownglas. Während vom Bre
chungsvermögen die Ablenkung des Spectrums von seinem ursprüng
lichen Orte, vom Zerstreuungsvermögen aber die Ausdehnung des
selben abhängt, und gleichzeitig das Brechungs- und Zerstreuungsver
mögen der durchsichtigen Substanzen keineswegs allenthalben in gleichem
Verhältnisse zu einander stehen, so ist die Möglichkeit an die Hand
gegeben, eine Linse zu construiren, welche den weissen Lichtstrahl
bricht oder ablenkt, ohne ihn zu zerstreuen. Wenn die Linse AB
(Fig. 24) für sich allein die Lichtstrahlen so bricht, dass die am stärk
sten brechbaren violetten Strahlen in v, die am wenigsten brechbaren
rothen in p vereinigt werden, so wird durch die Zerstreuungslinse CD
der Vereinigungspunkt der Strahlen nach p' hinausgerückt und zwar
werden die stärker brechbaren violetten Strahlen v weiter gegen p hin
fortgerückt, als die schwächer brechbaren rothen Strahlen p. Man
sieht unmittelbar, in welcher Weise hierdurch der Abstand vp, der
Vereinigungspunkt der iiussersten farbigen Strahlen verringert wird, ja
praktisch ganz in einen Punkt zusammenfallen kann, wodurch hier
wieder weisses Licht entsteht. Genaueres sowohl über die Wegschaf-
fung der achromatischen Abweichung als der sphärischen, kann nur mit
Hülfe der höhern Mathematik gegeben werden; hier kam es nur darauf
an, das Princip der achromatischen Fernrohre darzulegen. Zu bemer
ken ist indess noch, dass mit der Vereinigung der rothen und violet
ten, also der äussersten Strahlen des Spectrums, nicht auch die Ver