Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Feuerkugel. 
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ähnlichem Knalle. Die grosse Feuerkugel, welche am 3. December 1S61 
über einen Theil von Mitteldeutschland hinwegzog, verbreitete in einer 
Entfernung von nahezu 10 Meilen einen Glanz, welcher den des Voll 
mondes noch übertraf. Professor Ileis, der den Lauf dieser Feuer 
kugel genau untersuchte, berechnete nach einer in Berlin gemachten 
Beobachtung, dass die Lichtintensität dieses Meteors jene einer ge 
wöhnlichen Glasflamme um das achtundsechzig millionenfache übertraf. 
Eine ähnliche Feuerkugel, welche am 4. März 1863 in Holland, Deutsch 
land, Belgien und England gesehen wurde und über welche Ileis, 
dem die Meteorkunde bereits so Vieles verdankt, von allen Seiten Nach 
richten eingezogen, zeigte ein solch’ intensives Licht, dass ein Beob 
achter in Boppard, über 30 Meilen vom Heerde der Erscheinung ent 
fernt, auf kurze Zeit das ganze zu seinen Füssen liegende Rheinthal 
durch dieselbe viel heller erleuchtet sah, wie durch das Mondlicht. 
Als Professor Ileis sich persönlich nach Holland in denjenigen District 
begab, über welchem nach seinen Berechnungen die Feuerkugel zer 
platzt war, hörte er nicht mehr von einem „grossen Feuerball” oder 
von einer „grossen leuchtenden Kugel” sprechen, sondern die Bewoh 
ner redeten nur von dem „grossen Himmelsfeuer”. Das Meteor strahlte 
hier in so gewaltiger Helligkeit, dass die meisten Beobachter gar nicht 
im Stande waren, genau die Richtung anzugeben, nach welcher das 
selbe verschwand. 
Die Farbe dieser Meteore ist verschieden. Eine am 5. December 
1825 gegen 5 Uhr Abends in Berlin gesehene Feuerkugel von der 
Grösse des Vollmondes, besass ein mattes röthliches Licht. Am 13. Sep 
tember 1824 sah man in Petersburg in der Richtung nach Südwest 
eine kleine Feuerkugel von hellblauer Farbe, welche unter einem Win 
kel von 35 Grad nach dem Boden hinabging. Der lange leuchtende 
Schweif, welcher der Kugel folgte, hatte ebenfalls eine blaue Färbung. 
Eine Explosion wurde nicht vernommen. Am Abende des 27. Novem 
ber desselben Jahres zeigte sich im Beraumer Kreise in Böhmen ein 
Feuermeteor von der scheinbaren Grösse des Vollmondes, das die ganze 
Gegend hell erleuchtete. Die Ränder desselben erglänzten in bläu 
lichem Lichte. Am Morgen des 12. Januar 1835 sah man in der Um 
gegend von Cherbourg eine Feuerkugel von der scheinbaren Grösse des 
Vollmondes, welche mit purpurfarbenem bis röthlichem Lichte leuch 
tete. Das Meteor fiel unter donnerähnlichem Krachen 12 Meilen von 
Cherbourg nieder. Eine Feuerkugel, deren Licht als hellgrün ange- 
gegeben wird, wurde am 18. April zu Dessau beobachtet. Die grosse 
Feuerkugel, vom 17. December 1857, besass eine gelblichgrüne Farbe. 
Ein Meteor von rother Farbe zerplatzte am 11. August 1862 in 
der Nähe einer Ortschaft Shythal, wenige englische Meilen nördlich 
von der Stadt Dakka in Bengalen. Am 23. November 1863 wurde in 
der Gegend von Bremen ein prachtvolles Meteor gesehen. Dasselbe 
erschien als Feuerkugel, senkte sich gegen die Erde herab und zer 
sprang, wobei das Feuer nach allen Seiten hin sprühte. Nach einer 
Minute hörte man einen starken Knall, gleich einem Kanonenschuss, 
dem mehrfach wiederholt ein Knattern wie Gewehrfeuer, von wieder-
	        
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