Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Feuerkugel. 
Ungleich häufiger wie das Herabfallen yoh Meteoreisen sind Meteor 
steinfälle beobachtet worden, wie bereits bemerkt. Zieht man indess 
die als Meteoriten erkannten, auf der Erde gefundenen Eisenmassen 
mit in Betracht, so gestaltet sich das Verhältniss der Meteor-Eisen 
massen zu den Steinmeteoriten wesentlich anders. Am leichtesten ge 
langt man wohl zu einer näherungsweisen Zahl für jenes Yerhältniss, 
wenn man die Anzahl der Exemplare der beiden Klassen in den grossem 
Mereoriten-Sammlungen mit einander vergleicht, wobei allerdings der Um 
stand eintritt, dass viele Localitäten in den verschiedenen Sammlungen 
zugleich vertreten sind. Das britische Museum besitzt unter 158 Locali 
täten 94 Meteorsteine und 64 Meteoreisen. Dass Yerhältniss der letzteren 
zur ersten Klasse ist demnach ungefähr gleich 1 : 0,7. In Wien befinden 
sich unter 176 Localitäten 113 Meteorsteine und 63 Meteoreisen, das 
obige Yerhältniss ist hier etwa 1 : 0,6. Unter den 153 Meteoriten des 
mineralogischen Museums der Berliner Universität finden sich 63 Eisen- 
und 90 Steinmeteorite, so dass die ersteren 1 : 0,7 der Sammlung aus 
machen. Es scheint hiernach doch, dass die Zahl 0,7 überhaupt als 
Verhältnisszahl der Eisen- zu den Steinmeteoriten anzusehen ist. 
In dem Yorhergehenden wurden die Eigentümlichkeiten, welche 
die Aerolithen zeigen, von ihrem Auftreten als feurige Kugel hoch am 
Himmelsgewölbe bis zu ihrem Niederstürzen auf den Erdboden und 
ihrer Zusammensetzung aus Elementen, welche nicht der Erde fremd 
erscheinen, besprochen. Es verbleibt nun, die kosmischen Yerhältnisse 
dieser Meteore zu betrachten und die Frage zu erörtern: woher 
stammen die Aerolithen und wie gelangen sie plötzlich in unsern Ge 
sichtskreis ? 
Hierzu ist erst vor Allem nothwendig, die Bewegung dieser Meteore 
im Baume, während ihrer Sichtbarkeit, näher zu untersuchen. Es 
bedarf wohl nicht der Bemerkung, dass aus der scheinbaren Bewegung 
dieser Körper, wie sie irgend einem Beobachter erscheint, durchaus 
nicht auf ihre wahre Bewegung, die Länge des durchlaufenen Weges 
und ihre Höhe über dem Erdboden geschlossen werden kann. Solches 
zu bestimmen, sind mindestens zwei gleichzeitige Beobachtungen an 
zwei möglichst von einander entfernten Orten angestellt, nothwendig. 
Gegenüber den vielen unbrauchbaren, nicht selten trivialen Angaben 
über solche Meteore, wie man sie sehr oft in Zeitungen zu Gesicht 
bekommt, scheint es nicht überflüssig, hier kurz zusammenzustellen, 
worauf ein zufälliger Beobachter einer Metern erscheinung seine Auf 
merksamkeit zu richten hat, damit seine Angaben für die Wissen 
schaft verwendbar seien. Es ist dies: 
1) Angabe der Winkelhöhe für Anfangs- und Endpunkt der 
scheinbaren Bahn des Meteors, sowie der Richtung dieser Punkte in 
Beziehung auf die Weltgegenden. Trifft einer dieser Punkte zufällig 
mit irgend einem feststehenden Gegenstände, einem Baume, dem First 
eines Hauses oder dergleichen zusammen, so lässt sich die Winkelhöhe 
berechnen, wenn die Höhe des Punktes, den das Meteor scheinbar 
traf, und die Entfernung desselben Gegenstandes vom Beobachter an 
gegeben werden kann. Wird ein Meteor am nächtlichen Himmel be
	        
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