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Finsternisse.
in der Ebene der Erdbahn, je mehr er sich von einem der Knoten ent
fernt, um so mehr entfernt er sich auch von der Ebene der Erdbahn,
bis er schliesslich in der Mitte zwischen beiden Knoten am weitesten
von der Ebene der Erdbahn entfernt ist. Man kann also aus dem
Knotenabstande des Mondes zur Zeit des Vollmondes oder der Oppo
sition schliessen, ob eine Mondfinsterniss stattfinden wird oder nicht.
Die Rechnung zeigt nun Folgendes:
Eine totale Mondfinsterniss muss eintreten, wenn der Vollmond
bis zu 3° 30' von einem seiner Knoten entfernt ist. Eine totale
Mondfinsterniss kann aber auch noch eintreten, wenn der Knoten
abstand bis zu 7° 19' beträgt.
Eine partiale Mondfinsterniss muss eintreten, wenn der Knoten
abstand des Mondes bis zu 7° 47' beträgt, sie kann noch eintreten,
wenn der Knotenabstand 13° 21' beträgt. In diesen Fällen muss
natürlich eine genaue Rechnung darüber entscheiden.
Es wurde oben nur der eigentliche, sogenannte Kernschatten der
Erde in Betracht gezogen. Diesen Kernschatten aber umgiebt con-
centrisch noch ein sogenannter Halbschatten, der allmählich in den
Kernschatten übergeht und der alle diejenigen Theile des Raumes um
fasst, denen nur ein Theil der Sonnenscheibe durch die Erde verdeckt ist.
Die Grösse der Finsternisse wird dadurch bezeichnet, dass man
sich den Durchmesser des verfinsterten Gestirns (also sowohl der
Sonne wie des Mondes) in 12 gleiche Theile, Zolle genannt, getheilt
denkt und angiebt, wie viele dieser Zolle verfinstert werden.
Die Mondfinsternisse, (ebenso wie die Sonnenfinsternisse) treten
nach Verlauf von 18 Jahren und 10 bis 11 Tagen nahezu in derselben
Reihenfolge wieder ein, und die Alten benutzten diese Periode, welche
die Babylonier Saros nannten, um das Eintreten der Finsternisse
vorher zu berechnen. Weil jedoch die Periode nicht ganz streng ein
gehalten wird, so darf man sich nicht wundern, dass die Vorausbe
stimmungen der Alten mangelhaft waren und keineswegs mit unsern
heutigen Rechnungsmethoden verglichen werden können.
Die Ursache jener 18 jährigen Periode besteht übrigens in Folgendem:
Die durchschnittliche Zwischenzeit von einem Neumonde zum
andern, der sogen, synodische Monat, beträgt 29 Tage 12 3 / 4 Stunden,
so dass ein Sonnenjahr 12 synodische Monate 4- 11 Tage umfasst.
Es würde also, wenn sich die Lage der Mondbahn nicht änderte,
beispielsweise eine Sonnenfinsterniss in dem nächsten Jahre um 11 Tage
früher wiederkehren. Nun drehen sich aber die Knoten der Mondbahn
der Sonne entgegen, so dass diese kein volles Jahr gebraucht, um
wieder beim selbigen Knoten der Mondbahn anzugelangen, sondern bloss
346 3 / 5 Tage. Soll also nach Ablauf eines Vielfachen des synodischen
Monats eine Finsterniss wiederkehren, so muss dieses Vielfache auch
gleichzeitig ein Vielfaches von 346 3 / 3 Tagen sein. Nun sind 223 syno
dische Monate = 6585 '/ 5 Tage, und 19mal 362 3 / 5 Tage == 6585 2 / s Tage.
Da ferner 6585 y / 2 Tage genau 18 Jahre 11 Tage sind, so wiederholen
sich also im Allgemeinen die Finsternisse nach Ablauf dieser Zeit in
derselben Reihenfolge.