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Finsternisse.
des Globus und zwar in der untern Hälfte des letztem. Die obere
Hälfte des Globus stellt da nn die Nachtseite, die untere die Tagseite
der Erde dar, für den Moment, wo es in Berlin genau 12 h Mittags
ist. Ueber dem höchsten Punkte der obern Hälfte des Globus steht
jetzt der Mond und senkrecht unter dem untersten Punkte die Sonne.
Man drehe nun den Globus um 9 h 34 m = 143’/ 2 ° von West nach'
Ost. Als Berlin unten unter dem Messingkreise stand, stand mit ihm
hier der Längenkreis von 31°, oben derjenige von 211° unter dem
Messingkreise des Globus. Dreht man jetzt den Globus um 143'/ 2 °
von West nach Ost, so kommt der Meridian von 67 V 2 " unter den
Globus. Das ist nun die östliche Länge desjenigen Ortes, in dessen
Scheitelpunkt der Mond zu Beginn der Finsterniss steht; die geogra
phische Breite dieses Ortes ist aber gleich der Declination des Mondes
zur Zeit des Anfangs der Finsterniss. Dieser Anfang selbst aber wird
von allen Orten auf der obern Hälfte der Erdkugel gesehen werden,
von den Orten am Westrande bei Mondaufgang und Sonnenuntergang,
von den Orten am Ostrande bei Monduntergang und Sonnenaufgang.
Die übrigen Orte sehen den Mond zur Zeit des Anfangs um so höher
über dem Horizont, je näher sie dem Ort liegen, in dessen Scheitel
punkt der Mond steht.
Diejenigen Orte, welche das Ende der Finsterniss sehen, finden
sich auf die eben gezeigte Weise gleichfalls leicht. Zieht man für
den Anfang der Finsterniss um den Globus einen Kreis, welcher die
Nachtseite von der Tagseite trennt, ebenso für das Ende, so ist der
beiden Kreisen gemeinschaftliche Theil der Erdoberfläche derjenige,
welcher die Fiusterniss ganz, von Anfang bis zu Ende sieht.
In unserm obigen Beispiele findet man, dass die Finsterniss wäh
rend ihres ganzen Verlaufes in Europa und Afrika, der Anfang in
Asien und Australien, das Ende in Amerika sichtbar war.
Die Mondfinsternisse sind wirkliche Verdunkelungen, die allenthal
ben, wo sie überhaupt sichtbar sind, in dem nämlichen Momente wahr
genommen werden. Mit den Sonnenfinsternissen ist dies anders.
Nach der obigen Erklärung derselben entstehen sie bloss durch eine
zeitweise Verdeckung der leuchtenden Sonnenscheibe in Folge des
Davortretens des Mondes. Diese Verdeckungen sind aber weder für
alle Orte der Erdoberfläche, die überhaupt etwas davon sehen, gleich
gross, noch treten sie zu gleicher Zeit ein, vielmehr bildet hier die
relative Lage jedes Ortes einen wichtigen Factor, der berücksichtigt
werden muss. Die Berechnung einer Sonnenfinsternis ist daher auch
ungleich schwieriger als diejenige einer Mondfinsternis, weshalb an
dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen werden kann.
Man unterscheidet bei den Sonnenfinsternissen ausser totalen
und partialen, noch ringförmige, d. h. solche, bei denen im Mo
mente der Mitte der Finsterniss noch ein schmaler leuchtender Ring
der Sonnenscheibe sichtbar bleibt. Dies findet natürlich dann statt,
wenn der Mondmittelpunkt sich über den Mittelpunkt der Sonnen
scheibe hinwegschiebt und gleichzeitig der scheinbare Monddurchmesser
kleiner als der scheinbare Sonnendurchmesser ist.