Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Guinand — Halbschatten. 
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Kaltenberg am Lech, gest. am 21. Juni 1852 zu München, war An 
fangs Feldchirurg, studirte und ward 1808 Lehrer der Naturwissen 
schaften und 1826 Professor der Astronomie an der Universität zu 
München. Seine astronomischen Beobachtungen sind ohne Kritik und 
seine Folgerungen aus denselben meist geradezu phantastisch. 
Guinand, Pierre Luis, geb. um 1744 zu Brenets bei Neufchatel, p 
gest. 1824 ebenda, war Anfangs Tischler, wandte sich dann aber der 
Optik zu und gelangte zu einigen wichtigen Verbesserungen in der 
Darstellung von Flintglasmassen, weshalb ihn Utzschneider 1805 in 
sein Institut nach Benedictbeuren berief, wo er bis 1814 blieb und dann 
wieder in seine Heimath ging, wo er eine eigne Anstalt errichtete, die 
indess den steigenden Ruhm der Münchener Instrumente nicht zu beein 
trächtigen vermochte. 
Hadley, John, gest. am 15. Februar 1744 als Vicepräsident der Royal 
Society, war seines Gewerbes Instrumentenmacher und stand in persön 
lichem Verkehr mit den grossen Englischen Gelehrten seiner Zeit. 
Sein Name wird hauptsächlich genannt, weil er als Erfinder des nach 
ihm benannten Spiegelsextanten gilt. Es ist jedoch gegenwärtig er 
wiesen, dass weder er noch Godfrey, für den die Nordamerikaner 
die Ehre der Erfindung in Anspruch nehmen, sondern dass vielmehr 
Newton der wahre Erfinder ist. Nach Halley’s Tod fand man 
nämlich unter seinen Papieren eine ganz von Newton’s Haxid her 
rührende Zeichnung und Beschreibung des Instruments. Derselbe war ^ 
1727 gestorben und 4 Jahre später trat Hadley mit seiner Erfindung 
auf. "Warum Halley, der von Newton’s Erfindung wusste, nicht 
dessen Rechte Hadley gegenüber geltend machte, ist unbekannt. 
Hahn, Friedrich Graf von, geb. 1741 auf Gut Neuhaus in Hol 
stein, gest. am 0. October 1805 zu Remplin bei Malchin, war ein 
äusserst thätiger astronomischer Beobachter, der sich eine kleine Privat 
sternwarte erbaut hatte. Er beobachtete auf derselben die Jupiter 
streifen, die Venus, den Mond, die Sonne, veränderliche Sterne etc. 
Resultate von bleibendem Werthe hat er ebenso wenig hinterlassen, als 
die meisten grösseren Sternwarten die gleichzeitig thätig waren. 
Haidinger, Wilhelm, geb. am 5. Februar 1795 zu Wien, bildete 
sich unter Moss zum Mineralogen aus, lebte dann in England und 
durchreiste hierauf einen grossen Theil von Europa. Nach seiner 
Rückkehr zog er sich bis 1840 nach Einbogen zurück, mit mineralo 
gischen Untersuchungen beschäftigt, ward darauf Sectionsrath im 
k. k. Ministerium für Landescultur und Bergwesen und Director der 
k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Neben einer grossen Thä- 
tigkeit auf dem speciell mineralogischen Gebiete hat sich Haidinger 
grosse Verdienste um die Meteoritenkunde erworben, und die durch 
ihn begründete Meteoritensammlung in Wien zählt zu den bedeutendsten 
der Welt. 
Halbschatten. Wenn ein dunkler, undurchsichtiger Körper von 
einem andern leuchtenden Körper erleuchtet wird, so wirft er einen 
Schatten hinter sich, dessen Grösse und Gestalt von der Entfernung, Grösse
	        
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