Hyperbel — Jahr.
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glied der Akademie wurde; 1681 durch Aufhebung des Edikts von
Nantes zur Auswanderung veranlasst, kehrte er in seine Vaterstadt
zurück und lebte bis zu seinem Tode dort als Privatmann. Seine
ersten Arbeiten bezogen sich auf die Quadratur der Ellipse und Hyperbel;
am 25. März 1653 entdeckte er einen Mond des Saturn; im Juni 1657
nahm er ein Patent auf die Pendeluhren, 1659 erkannte er die wahre
Gestalt des Saturn als eines von einem freischwebenden Ringe umge
benen Planeten, entdeckte am 1. December desselben Jahres die Rota
tion des Mars, ohne jedoch seine Entdeckung zu publiciren; ferner
fand er die wahre Gestalt der Kettenlinie, entdeckte das Gesetz der
Doppelbrechung des Kalkspaths und der Lichtpolarisation durch Re-
fraction, und entwickelte die Grundzüge der Undulationstheorie des
Lichtes, sowie der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Hyperbel wird in der Geometrie diejenige krumme Linie genannt,
welche entsteht, wenn eine Ebene die Fläche zweier Kegel schneidet.
Sie besteht aus zwei ins Unendliche verlaufenden, von einander ge
trennten symmetrischen Zweigen. Die einander nächsten Punkte dieser
Zweige heissen die Scheitel, ihre Verbindungslinie die grosse Axe der
Hyperbel, auf deren Verlängerung in den betreffenden Zweigen die
Brennpunkte der Hyperbel liegen. Die Differenz der von einem Punkte
der Plyperbel nach den beiden Brennpunkten gezogenen graden Linien
ist stets der grossen Axe gleich. Charakteristisch für die Hyperbel
sind ihre sogenannten Asymptoten, d. h. zwei im Mittelpunkte sich
schneidende gerade Linien, welche sich den ins Unendliche verlaufenden
Zweigen der Hyperbel immer mehr und mehr nähern, ohne sie je zu
erreichen. Man vergl. den Artikel Kegelschnitte.
Nach dem Newton’schen Gravitationsgesetze kann die Bahn ge
wisser Himmelskörper hyperbolisch sein. Auch hat in der That die
Berechnung der Kometenbahnen ergeben, dass mit grosser Wahrschein
lichkeit folgende 11 Kometen in hyperbolischen Bahnen einhergehen:
1)
Der
Komet
von
1771.
7)
Der
Komet VI.
von
1847.
2)
n
n
n
1774.
8)
r>
Y)
II.
y)
1852.
3)
r>
y>
II.
Y)
1806.
9)
n
Y)
III.
y)
1853.
4)
n
n
III.
r>
1818.
10)
Y)
y)
IV.
Y)
1853.
5)
n
n
I.
r>
1840.
11)
Y)
Y)
VI.
Y)
1863.
6)
n
n
III.
n
1844.
Jährliche Geichung 1 des Mondes, s. Gleichung, jährliche.
Jahr bezeichnet die Zeitdauer, innerhalb welcher die Erde einmal
ihre Bahn um die Sonne durchläuft, und nach deren Ablauf die gleichen
Erscheinungen der Tageslängen, der Jahreszeiten, des Pflanzenwachs
thums etc. sich wiederholen. Da die wirkliche Bewegung der Erde
sich in der scheinbaren der Sonne abspiegelt und diese dem Beobachter
im Allgemeinen nur wahrnehmbar ist, so kann man die Bezeichnung
Jahr auch als die Zeitdauer definiren, welche die Sonne gebraucht ihre
scheinbare Bahn unter den Sternen zu durchlaufen. Die Zeit, welche
verfliesst, bis die Sonne wieder zu demselben Fixsterne zurückkehrt,