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Jupiter.
Herbste 1804 wahrzunehmen, was auf einen wahren von 300 Meilen
führen würde. Hersehet konnte selbst bei 879facher Vergrösserung
nie eine messbare Figur erhalten und hielt sich überzeugt, dass der
wahre Durchmesser nicht viel von 30 Meilen verschieden sein könne.
Dies stimmt mit gewissen photometrischen Untersuchungen überein,
Avelche für den Durchmesser der Juno etwa 27 Meilen ergeben.
In der Reihenfolge der kleinen Planeten wird Juno durch ® be
zeichnet.
Jupiter, der grösste und massigste unter allen bekannten Planeten
im Sonnensysteme, dessen scheinbare Helligkeit bisweilen nur derjeni
gen der Yenus nachsteht.
Die Bahnelemente dieses Planeten für den' Anfang des Jahres
1800 sind:
halbe grosse Axe 5,202798 oder 104 Millionen Meilen,
Excentricität 0,048159,
Länge des Perihels 11° 7' 38",
Länge des aufsteigenden Knotens 98° 26' 34",
Neigung der Bahn 1° 18' 53",
mittlere tägliche trojnsche Bewegung 299,2661",
Umlaufszeit 11 Jahre 314 Tage 20 Stunden 2 Min. 8'/ 2 Sec.
Die scheinbare Bewegung dieses Planeten ist wie bei allen obern
Planeten zur Zeit der Opposition rückläufig und diese retrograde Be
wegung dauert etwa 3'/ 2 Monate, in welcher Zeit der Planet ungefähr
10" zurücklegt. In den Quadraturen zeigt er sich eine Zeit lang
stationär.
Der Erde kann sich der Planet nie mehr nähern als bis auf etwa
80 Millionen Meilen, während seine grösste Entfernung von der Erde
auf 130 Millionen Meilen steigt.
Jupiter besitzt eine sehr abgeplattete Gestalt, sein scheinbarer
Aequatorealdurchmesser beträgt in mittlerer Entfernung von der Erde
38", der polare 35,8", die Abplattung daher y, 7 . In Meilen ausge
drückt misst der Aequatorialdurchmesser des Jupiter 19060, der Polar-
durckinesser 17950. Hiernach ist der Cubikinhalt dieses Planeten
1289mal grösser als derjenige unserer Erde. Die Masse des Jupiters
beträgt nach Bessel’s genauen Bestimmungen ^ _ q »a der Erdmasse,
104<,o/y
daher ist die durchschnittliche Dichte des Planeten 6 / 23 von der mitt
leren Dichte der Erde.
Wenn man den Jupiter mit einem Fernrohre betrachtet, so er
blickt man schon bei 30facher Yergrösserung in der Richtung seines
Aequators mehrere dunkle Streifen, welche eine grosse Aehnlichkeit
mit Wolkenzügen besitzen. Sie reichen nicht ganz bis zu den Rän
dern des Planeten und verändern, wenn man sie mit guten Fernrohren
betrachtet, ihr Ansehen mitunter in kurzer Zeit. Bei starker Ver
grösserung sieht man, dass den Hauptstreifen parallel noch mehrere
schwächere Streifen sich um die Jupiterskugel ziehen, auch bemerkt
man häufig knotenartige Verdichtungen in den breiten Streifen, welche
sich von West nach Ost Liber die Planetenscheibe bewegen. Offenbar