Kalender.
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sie unverbessert bliebe, im Jahre 00,000 n. Chr. nur gerade ebensoviel
und nach derselben Seite hin von der Wahrheit abweichen, wie der
Julianische Kalender zur Zeit, als die Gregorianische Verbesserung ein
geführt wurde, abwich, nämlich um 10, höchstens 11 Tage. Um nun
diesem Uebelstande bei Zeiten zuvorzukommen, braucht man nur aus
dem Gregorianischen Kalender im Durchschnitt alle 3000 Jahre einen
Schalttag wegzustreichen, also am besten alle 2000 Jahre, mit der
Ausnahme, dass der Schalttag alle 6000 Jahre wiederum stehen bleibt, —
dass er also bei dem Gregorianischen Kalender überhaupt, in den Jahren
2000, 4000, 8000, 10,000, 14,000, 16,000, 20,000, 22,000, 26,000
und 28,000 weggelassen wird. So wenigstens gibt es die einfachste
Rechnung, da die Jahre 3000, 9000, 15,000, 21,000 und 27,000
ohnehin Gemeinjahre sind und daher mit Weglassung eines Tages nur
364 Tage behalten würden.
Diesem Vorschläge ist bezüglich des Jahres 2000 L. Ideler ent
gegengetreten. Nach seiner Meinung ist es nicht dringend nothwendig,
schon im Jahre 2000 eine Aenderung des Gregorianischen Kalenders
eintreten zu lassen. „Das Wesentliche bei der Sache ist,” sagt Ideler,
„dass man die jetzt in den meisten Ländern Europa’s glücklicher
Weise bestehende Einheit der Zeitrechnung aufrecht erhalte und nicht
vor dem Jahre 5000 von der Gregorianischen Schaltregel abweiche.
Welche Verwirrung durch eine einseitige Annahme desselben im bür
gerlichen Leben, besonders an Orten, wo Bekenner verschiedener Con-
fessionen bei einander wohnen, dadurch entstehen würde, dass man
zwei um einen Tag differirende Kalender neben einander gebrauchte,
wird man leicht ermessen.” Es ist mir nicht sehr wahrscheinlich, dass
im Anfänge des 21. Jahrhunderts Bekenner verschiedener Confessio-
nen, die an einem und demselben Orte wohnen, noch so bornirt sein
werden, aus der Kalender-Regulirung eine religiöse Frage zu machen.
Im Jahre 1864 fasste das freie, deutsche Hochstift in Frankfurt
die Frage der Zeitrechnung wieder auf und erliess an die höchsten
Behörden der am. Weltverkehr theilnehmenden Staaten, so wie an alle
Academien und Hochschulen eine desfallsige Zuschrift. Wir messen
den Raum, so heisst es dort, mit Hilfe der Zeit und die Zeit mit
Hilfe des Raumes. Und je mehr wir die räumliche Trennung über
winden lernen, je allgemeiner und vielfacher der Verkehr in geistiger
und sachlicher Mittheilung unter allen Völkern und Ländern der Erde
sich steigert, um so dringlicher und bedeutsamer erscheint das Be-
dürfniss einer allgemeinen, übereinstimmenden und dadurch die genaue
Richtigkeit ihrer Grundlage an jedem Orte eine sichere Berechnung
und Feststellung zulassenden und für möglichst ferne Zeiten von Feh
lern befreiten Zeitrechnung. Um zu einer solchen Zeitrechnung zu
gelangen, sind zwei Bedingungen zu erfüllen. Erstens die Feststel
lung einer Jahresordnung, welche dem gegenwärtigen Stand der Him
melskunde vollkommen angemessen ist und auf möglichst lange Zeit
hinaus alle Fehlerquellen im Voraus berücksichtigt. Zweitens eine
gemeinsame Verständigung über einen gemeinsamen Zeitpunkt des An
fangs und der Einführung dieser Rechnung. Von den gegenwärtig im