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Komet.
die Wiederkehr zum Sonnennähepunkte auf die Mitternachtsstunde des
3. zum 4. April 1851. Im November 1850 wurde der Komet in der
That aufgefunden und in Cambridge, Berlin und Pulkowa beobachtet
und der Durchgang durch das Perihel fand statt in den Vormittags
stunden des 2. April. Die dritte Rückkehr im Jahre 1858 ward in
Berlin und Cambridge beobachtet und der Augenblick der Sonnennähe
trat ein am Morgen des 13. September. Dr. Axel Möller in Lund
untersuchte die Bahn dieses Gestirns und fand in der That, dass bei
diesem ebenso wie bei dem Encke’schen Kometen die Umlaufszeit sich
fortwährend verringert. Eine neue Revision seiner sehr umfangreichen
Rechnungen ergab indess einen Rechenfehler, nach dessen Verbesserung
sich die Annahme einer fortwährenden Verkürzung des Umlaufes dieses
Kometen nicht nothwendig zeigte.
Das nachstehende Verzeichniss enthält speciellere Angaben über
einige der merkwürdigsten unter der grossen Anzahl von Kometen, die
im Laufe der Jahrhunderte den Menschen zu Gesichte gekommen sind.
371 Man sah diesen Kometen zur Winterzeit in der Nähe des
v. Chi-. Nachtgleichenpunktes. Er soll einen bedeutenden Glanz ent
wickelt haben und ward von den Griechen als Vorbote des
Endes der lacedämonischen Herrschaft angesehen. Uebrigens
soll er noch nebenbei den Untergang der Städte Helice und
Bura, welche vom Meere verschlungen wurden, verschuldet
haben. Der Komet verschwand im Sternbilde des Orion.
100 Schreckenerregender Komet, welcher mit seinem Schweife das
n . Chr. p a ]p e Himmelsgewölbe überspannte; ganz Constantinopel er
zitterte ob dieses Anblicks. Die Chinesen besassen mehr Muth,
bestimmten die Länge seines Schweifes zu nur 30 Grad und
beobachteten seinen Lauf.
837. Dieser Komet kam der Erde bis auf etwa eine halbe Million
Meilen nahe. Ludwig der Fromme sah das Anwachsen seines
Glanzes und Schweifes und erschrak. Zur Abwehr des Ge
stirnes stiftete er verschiedene Klöster, aber der Komet selbst
wäre für die Bahnberechnung verloren gewesen, wenn nicht
die Chinesen seinen Lauf aufgezeichnet hätten.
975. Grosser Komet, von August bis October gesehen. Er war nur
in den Morgenstunden sichtbar und verschwand im Sternbilde
der Andromeda. Abermals sind die chinesischen Berichte die
brauchbarsten.
1000. In diesem Jahre sollte nach der Meinung der meisten damals
Lebenden die Welt untergehen. Daher wurde allerlei am Him
mel gesehen, natürlich also mindestens auch ein Komet.
1222. Dieser grosse Komet sollte den Tod des Königs Philipp August
von Frankreich angezeigt haben. Eigentliche Beobachtungen
über denselben besitzen wir nur von den Chinesen.
1577. Grosser Komet. Er ward mit Sorgfalt von Tycho Brahe
beobachtet. Der Schweif besass 22 Grad Länge und der Glanz
des Gestirns war so bedeutend, dass dasselbe vor Sonnen
untergang gesehen werden konnte.