Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Kugel — Länge, geographische. 
Kugel heisst derjenige Körper, bei welchem sämmtliche Punkte 
seiner Oberfläche vou einem Punkte des Innern, dem Kugelcentrum 
gleich weit entfernt sind. Man kann sich die Kugel als durch Um 
drehung eines Kreises um einen Durchmesser als Axe, entstanden 
denken. 
Der Durchschnitt einer Kugel mit einer Ebene ist stets ein Kreis; 
geht die schneidende Ebene gleichzeitig durch den Mittelpunkt der 
Kugel, so ist der Kreis ein grösster und theilt die Kugeloberfläche 
in zwei gleich grosse Hemisphären. Zwei grösste Kreise auf einer 
Kugeloberfläche halbiren einander, und der Winkel, den sie mit ein 
ander machen, ist dem Neigungswinkel ihrer Ebenen gegen ein 
ander gleich. 
Bezeichnet t: das Yerhältniss des Kreisumfanges zum Durchmesser 
(s. Kreis), r den Kugelradius, so ist die 
Kugeloberfläche = 4 rr 2 = 12,5663706 r 2 , 
Kugelinhalt = 4 / 3 irr 3 = 4,1887902 r 3. 
Die Kugel Oberfläche in Quadratgraden 
= 4Ti= 41,254 Quadratgrad. 
Die Kugel hat in der Astronomie eine besondere Wichtigkeit, weil 
einestheils alle Kreise der sphärischen Astronomie an der Fläche des 
kugelförmigen Himmelsgewölbes gezogen werden, andererseits, weil die 
Planeten sehr nahe die Gestalt von Kugeln besitzen und in der physi 
schen Astronomie meistentheils als solche in Rechnung gezogen werden. 
Kunowsky, Georg Karl Friedrich, geh. am 3. März 1786 zu 
Beuthen in Schlesien, gest. bei Entgleisung des Zuges zwischen Kohl- 
furt und Rausche am 23. December 1846, Justizrath in Berlin und 
eifriger astronomischer Beobachter, der besonders den Mond und die 
Planeten beobachtete. 
La Caille, Nicolas Louis de, geb. am 13. Mai 1713 zu Ru- 
migny, gest. am 21. März 1762 zu Paris, war Anfangs mit Cassini 
und Maral di bei den geodätischen Messungen in Frankreich beschäf 
tigt, wurde 1746 Professor der Mathematik am College Mazarin zu 
Paris, ging von 1750—1753 nach dem Cap der guten Hoffnung, und 
maass dort einen Bogen YOn 1° 13' 17,5" des Meridians, aus welchem er 
die Länge eines Meridiangrades unter 33° 18' 30" s. Br. zu 57,037 Toisen 
bestimmte. Sein Werk „Coelum australe stelliferum” erschien nach 
seinem Tode. In seinem Werke „Astronomiae fundamenta novissima” 
gab er ein Yerzeichniss sehr genauer Positionen von 397 Sternen auf 
1750 reducirt. 
Länge, geographische, eines Ortes, nennt man den Bogen des 
Aequators zwischen dem Durchschnittspunkte desselben mit dem Meri 
dian des Ortes und dem Durchschuittspunkte mit einem willkürlichen 
Meridiane, den man zum Anfangspunkte der Zählung nimmt. Als 
solchen ersten Meridian nimmt mau in Deutschland meist den durch 
die Insel Ferro gehenden, in Frankreich den Meridian von Paris, in Eng
	        
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