Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Lehmann — Leverrier. 
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Kometen II. 1812, lieferte genauere Rotationselemente der Sonne und 
verschiedene astronomische Abhandlungen. 
Lehmann, Jacob Wilhelm Heinrich, berühmter astronomischer 
Rechner, geb. am 3. Januar 1800 zu Potsdam, gest. am 17. Juli 1863 
zu Berlin, zuerst Lehrer an den Gymnasien zu Berlin und Greifs 
walde, darauf Prediger zu Derwitz, hierauf (bis 1818) Assistent 
für astronomische Rechnungen bei Jacobi und En,cke in Berlin, zuletzt 
Privatmann, lieferte Störungsrechnungen und genaue Untersuchungen 
über die mittlern Bahnelemente der Hauptplaneten und deren seculare 
Variationen. 
Le Monnier, Pierre Charles, geb. am 23. November 1715 zu 
Paris, gest. am 2. April 1790 zu Héril bei B aïeux, war Professor am 
College de France und betheiligte sich bei der in Lappland ausge 
führten Gradmessung. 
Lepaute, Frau des Uhrmachers Jean André L., geborne Nicole- 
Reine Etable de la Brière, geb. am 5. Januar 1723 zu Paris, gest. 
am 6. December 1788 ebenda, tüchtige astronomische Rechnerin, die 
an Lalande’s Ephemeriden und Clairaut’s Störungsrechnungen des 
Halley’schen Kometen sich Heissig betheiligte. 
Leslie, John, geb. am 16. April 1766 zu Largo in Schottland, 
gest. am 3. November 1832 zu Coates bei Largo, besuchte als Hof 
meister und Reisebegleiter einen grossen Theil von Europa und Nord 
amerika, ward 1805 Professor der Mathematik und 1819 der Physik 
an der Universität zu Edinburgh. 
Leverrier, Urbain Jean Joseph, berühmter Astronom, geb. am 
11. März 1811 zu Saint-Lo im Departement La Manche, besuchte die 
polytechnische Schule zu Caen (wo er im Jahre 1829 im Examen 
durchfiel), ging dann nach Paris auf das College Louis-le-Grand, ge 
wann einen mathematischen Preis und trat in die Pariser polytech 
nische Schule. Später als Ingenieur bei der Tabaks-Regie angestellt, 
verliess er diese Carrière bald wieder und ward Lehrer am Collège 
Stanislas. In dieser Stellung forderte ihn Arago auf, sich mit rech 
nender Astronomie zu beschäftigen. In Folge dessen berechnete Le 
verrier den Merkurdurchgang von 1815, sowie die Bahn des Faye- 
sclien Kometen. Im Jahre 1815 begann er seine Untersuchungen über 
die Uranusbewegung und legte die letzten Resultate derselben der Pariser 
Akademie am 31. August 1846 vor. Hiernach wurden die Störun 
gen des Uranus einem jenseits desselben stehenden Planeten zuge 
schrieben, dessen Ort Leverrier bestimmte und den in der That 
Galle am 23. September 1846 nahe der bezeichneten Stelle auffand. 
Damit war der Grundstein zu Leverrier’s Ruhm gelegt, er wurde 
Mitglied der hervorragendsten Akademien, 1849 Mitglied der gesetz 
gebenden Versammlung, 1852 Senator, und nach Arago’s Tode Director 
der Pariser Sternwarte. In dieser Stellung hat es Leverrier nicht 
verstanden, den Ruhm des Pariser Observatoriums als Anstalt für 
astronomische Beobachtungen zu heben, grosser Ehrgeiz und Heftigkeit 
machten ihn nach und nach einsam mitten in der Pariser Gelehrten 
welt; seine Verwaltung des Observatoriums wurde mit Recht heftig
	        
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