Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Lippershey — Luft. 
nenten beider Glasarten nicht in diesem Maasse verschieden sind. 
Wenn man daher mit einer Sammellinse von Grownglas eine passend 
gewählte Hohllinse von Flintglas verbindet, so kann man erreichen, 
dass beide gar keine Farbenzerstreuung hervorbringen, indem die Flint 
glaslinse die Farbenzerstreuung der Crownglaslinse compensirt; da aber 
Flintglas stärker farbenzerstreuend wirkt als Crownglas, so wird die 
Zerstreuungslinse von Flintglas nicht auch gleichzeitig die Brechung 
der Strahlen in der Crownglaslinse conpensiren können, beide Linsen 
vereinigt wirken daher noch wie eine Sammellinse, aber ohne Farben 
zerstreuung. Yergl. den Art. Fernrohr. 
Lippershey, Hans, geb. zu Wesel, gest. 1619 zu Middelburg auf 
Zeeland, wo er Brillenmacher war, ist wahrscheinlich der Erfinder des 
Fernrohrs, wenigstens der Erste, von dem man sicher weiss, dass 
er ein Fernrohr (mit Linsen von Bergkrystall) am 2. October 1608 
den General Staaten von Holland übersandte. Yergl. d. Art. Fernrohr. 
Littrow, Joseph Johann, Edler von, verdienter Astronom, geb. 
am 13. März 1781 zu Bischof-Teinitz in Böhmen, gest. am 30. Novbr. 
1840 zu Wien, war Anfangs Hofmeister beim Grafen Renard in 
Schlesien, ward 1807 Professor der Astronomie an der Universität zu 
Krakau, ging 1810 in gleicher Stellung nach Kasan, ward 1816 Yice- 
director der Sternwarte zu Ofen, 1819 Professor der Astronomie und 
Director der Sternwarte zu Wien, sowie 1837 in den Adelstand er 
hoben. Unter seinen Werken nimmt die „Theoretische und practische 
Astronomie” den ersten Rang ein; seine populäre Astronomie „Wunder 
des Himmels”, hat verdienten Beifall gefunden und ist durch ihre klare, 
ansprechende Darstellung zu einem Lieblingsbuche des Deutschen 
Volkes geworden. 
Littrow, Karl Ludwig, Edler von, Sohn des vorigen, geb. am 
18. Juli 1811 zu Kasan, war seit 1831 Assistent, wurde dann seit 
dem Tode seines Vaters Director der Sternwarte in Wien und Professor 
der Astronomie an der dortigen Universität, ein vielseitig tliätiger Ge 
lehrter, dessen Arbeiten sich in den „Annalen der Wiener Sternwarte” 
und in den „Astronomischen Nachrichten finden. 
Lohrmann, Wilhelm Gotthelf, geb. am 31. Januar 1796 zu 
Dresden, gest. am 20. Februar 1840 ebenda, war seit 1827 Ober 
inspector der mathematischen Salons in Dresden, und beschäftigte sich 
fast ausschliesslich mit Herstellung einer ganz auf eignen Beobachtungen 
beruhenden Mondkarte und Mondtopographie. Leider ist von dieser 
ausgezeichneten Arbeit nur eine Abtheilung (1824) erschienen, doch 
steht zu hoffen, dass F. J. Schmidt in Athen das Unternehmen 
vollenden wird. 
Loys, Charles de, Herr von Cheseaux und Lavoui, geb. 1730 zu 
Lausanne, gest. am 29. August 1789 ebenda, machte zuerst auf die 
Absorption (s. d.) des Lichtes beim Durchgänge durch den Weltraum 
aufmerksam, und verfasste eine chronologische Geschichte der Physik 
von 1589—1685. 
Luft, s. Atmosphäre.
	        
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