Maupertuie — Mechanik,
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achtungen benutzte, weshalb letzterer auch Qnadrans Tychonicus ge
nannt wird. Indess ist man mit Recht bei den neueren Beobachtungen
von diesem Instrumente wieder abgegangeu, da es besonders wegen
seiner Grösse und Schwerfälligkeit eine Menge von Fehlern involvirt,
die man bei anderen Instrumenten vermeiden kann.
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de, geb. am 17. Juli 1G98
zu St. Malo, gest. am 27. Juli 1759 zu Basel, ein seiner Zeit hoch
angesehener Gelehrter und Freund Friedrichs des Grossen. Er
ward, nachdem er erst Dragouer-Officier in der Französischen Armee
gewesen und darauf in Paris als Privatgelehrter lebte, 1736 zur Messung
eines Gradbogens nach Lappland gesandt, welche Arbeit er (jedoch wie
sich später ergab, sehr unvollkommen) ausführte. Im Jahre 1741 be
rief ihn Friedrich der Grosse als Präsident der physikalischen
Klasse der Pariser Akademie nach Berlin, wo er bis 1753 blieb und
dann nach Frankreich zurückkehrte.
Mauvais, Felix Victor, geb. am 7. März 1809 zu Ramboy, er
schoss sich am 23. März 1854 zu Paris, nachdem er wegen seiner
republikanischen Gesinnungen seiner Stelle an der Pariser Sternwarte
und am Längenbureau entsetzt worden. Mauvais entdeckte die
Kometen II. 1843, II. 1844 und III. 1847.
Mayer, Andreas, geb. am 8. Juni 17IG zu Augsburg, gest. am
20. December 1782 zu Greifswalde, wo er Professor der Physik und
Mathematik an der Universität war.
Mayer, Christian, geb. am 20. August 1719 zu Mesritz in Mähren,
gest. am 16. April 1783 zu Mannheim, war Anfangs Lehrer der Mathe
matik zu Aschaflfenburg, darauf Professor der Mathematik und Physik
zu Heidelberg und zuletzt Director der Sternwarte in Mannheim. Er
beobachtete den Venusdurchgang von 1769 zu Petersburg, machte sich
aber hauptsächlich durch seine Doppelsternbeobachtungen und die
Schlüsse welche er daraus zog, bekannt.
Mayer, Johann Tobias, einer der berühmtesten Astronomen seiner
Zeit, geh. am 17. Februar 1723 zu Marbach in Württemberg, gest.
am 20. Februar 1762 zu Göttingen, musste sich im Kampfe mit un
günstigen Verhältnissen durch Selbststudium in die Astronomie ein
führen, wurde dann, nachdem er bei Hamann in Nürnberg als Mit
arbeiter an dessen geographischem Institut angestellt gewesen, 1751
Professor der Mathematik zu Göttingen. Mayer war einer der ge
nauesten und fleissigsten Beobachter seiner Zeit, er erfand die Methode
der Repetition bei den Winkelbeobachtungen, lieferte eine zwar kleine
aber genaue, und nur auf eignen Messungen beruhende Mondkarte, und
gab die ersten vollständigen Tafeln der Mondbewegung, für welche
seine Familie 20,000 Thlr. von dem Englischen Parlamente erhielt.
Mayer, Julius Robert, der Entdecker des mechanischen Wärme-
aequivaleuts, geb. am 25. November 1814 zu Heilbronn, machte als
Schiffsarzt eine Reise nach Java und ward später Stadtarzt in Ileil-
bronn.
Mechanik bezeichnet die Lehre von der Bewegung und den Kräften
als Ursachen derselben. Die Astronomie beschäftigts ich hauptsächlich nur