Mittlere Entfernung — Mond.
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dem Horizont atif der Seite des Himmels, welche dem Nordpole zuge
wandt ist.
Mittlere Entfernung eines Planeten bezeichnet in der Astro
nomie allgemein die halbe grosse Axe seiner Bahn. Man legt dabei
meist die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne zum Grunde;
so ist z. B. die mittlere Entfernung des Neptun von der Sonne = 30,07,
d. h. = 30,07mal so gross, als die mittlere Entfernung der Erde von
der Sonne, welche letztere in runder Zahl 20 Millionen Meilen beträgt.
Mittlerer Planet nennt man einen gedachten (fingirten) Planeten,
der sich mit stets gleich bleibender Geschwindigkeit in der Bahn eines
wirklichen, mit ungleichförmiger Geschwindigkeit einhergehenden Pla
neten, bewegt und mit diesem letztem stets gleichzeitig durch die
beiden Endpunkte der grossen Axe der Bahn geht. Zu welchem
Zwecke man einen solchen Planeten annimmt, siehe in dem Artikel
Gleichung der Bahn.
Mittlerer Tag, s. Tag.
Moebius, August Ferdinand, geh. am 17. November 1790 zu
Schulpforte, gest. am 26. September 1868 zu Leipzig, verdienter Mathe
matiker und Astronom, studirte Anfangs die Rechte, wandte sich aber
dann der Mathematik zu, ward 1815 Observator der Sternwarte auf
der Pleissenburg in Leipzig und 1S44 Professor der Astronomie und
Mathematik an der Universität zu Leipzig. Ausser einer Menge von
Abhandlungen gab er die „Elemente der Mechanik des Himmels ohne
Hülfe höherer Rechnungsarten dargestellt” heraus.
Molyneux, Samuel, geb. 1689 zu Chester, gest. am 13. April
1728, vermögender Privatmann und eine Zeit lang Secretair des nach
maligen Königs Georg II., errichtete zu Kew eine Privatsternwarte,
auf welcher Bradley die Aberration und Nutation entdeckte.
Monat, ursprünglich die Zeitdauer, innerhalb welcher der Mond
den ganzen Kreislauf seiner Phasen vollendet, mit welcher Dauer die
wahre Umlaufszeit des Mondes nahe zusammenfällt. Der siderische
Monat ist die Zeit, innerhalb welcher der Mond zu einem bestimmten
Fixsterne zurückkehrt und seine Dauer beträgt 27 Tage 7 h 43 m 11,5“.
Der tropische oder periodische Monat, die Zeit, bis der Mond
wieder zum Frühlingspunkte zurückkehrt, beträgt 27 Tage 7 1 ' 43 m 4,7 8 .
Der synodische Monat, die Zeit von einem Neumonde bis zum
andern, umfasst 29 Tage 12 h 44 m 2,9 S . Der anomalistische Monat,
die Zeit von einer Erdnähe des Mondes bis zur nächsten, hat eine Dauer
von 27 Tagen 13 h 18 m 35 s , während der Drachenmonat, d. h. die
Zeit zwischen zwei Durchgängen des Mondes durch den aufsteigenden
Knoten seiner Bahn 27 Tage 5 h 5’" 49 8 umfasst.
Verschieden von den bis jetzt betrachteten Mondmonaten ist der
Sonnenmonat oder die Zeit, welche die Sonne in jedem der 12 Zeichen
der Ekliptik verweilt. Diese Zeitdauer ist offenbar '/, 2 der ganzen
Jahresdauer, also = 30 Tage 10 h 29“ 37 8 . Von diesem Sonnenmonate
verschieden sind nun wieder die Längen der Monate im bürgerlichen
Leben, wie allbekannt ist. Vergl. die Art. Jahr und Kalender.
Mond wird der beständige Begleiter (Satellit oder Trabant) unserer