Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Nebelflecke. 
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No. 69, 26 Fuhrmann um 88 m 24 9 vorangehend, von Herschel 
als „sonderbare Erscheinung” bezeichnet. Der berühmte Beobachter 
sagt: „Ein Stern 8. Grösse, mit einer zarten Lichtatmosphäre von 
kreisrunder Gestalt, etwa 3' Durchmesser. Der Stern ist vollkommen 
in der Mitte und die Atmosphäre ist so verwaschen, zart und durch 
aus gleichförmig, dass man nicht annehmen kann, sie bestehe aus Sternen. 
Auch kann kein Zweifel stattfinden, über die Verbindung zwischen der 
Atmosphäre und dem Sterne. Ein anderer Stern von nicht viel ge 
ringerem Glanze war zu gleicher Zeit im Felde des Fernrohrs mit dem 
obigen, aber vollkommen frei von irgend einer solchen Erscheinung.” 
No. 73, 16c im Schwan um 2 m 51 s folgend. „Ein heller Punkt, 
etwas gedehnt, wie zwei Punkte nahe an einander, hell wie ein Stern 
8.—9. Grösse, von sehr hellem milchichtem Nebel umgeben, der plötz 
lich begrenzt ist, hat ganz das Ansehen eines planetarischen Nebels 
mit hellem Centrum. Der Rand ist übrigens nicht sehr gut begrenzt; 
er ist vollkommen rund und ich schätze ihn auf Durchmesser. Er 
ist ein Mittelding zwischen dem planetarischen Nebel und dem nebelich- 
ten Stern; ein schöner Gegenstand.” 
No. 75, y Cephei 14™ 40 s folgend, 3 Sterne 9. Grösse, in Nebel 
gehüllt. Das Ganze auf einem Raume von 90" Durchmesser. Andere 
Sterne derselben Grösse sind von Nebel frei. 
Die zuletzt genannten Gebilde bilden den Uebergang zu den Nebel 
sternen. Ueber sie sagt Herschel in seiner Abhandlung von 1802: 
„Die Natur dieser merkwürdigen Gegenstände ist in grosse Dunkel 
heit gehüllt. Es werden wahrscheinlich Zeitalter von Beobachtungen 
erfordert werden, bevor wir im Stande sind, eine geeignete Ansicht 
über ihren Zustand zu fassen. Dass Sterne sichtbare Atmosphären 
haben sollten, von solcher Ausdehnung, wie diejenigen sind, deren 
Oerter ich in meinen Verzeichnissen angegeben habe, ist wahrhaft über 
raschend, wenn wir nicht solchen Atmosphären die Eigenschaft selbst 
leuchtenden, milcliichten Nebels zutheilen. An der sternigen Natur 
des centralen Punktes zu zweifeln, dazu haben wir keine Ursache; 
denn in keiner Hinsicht unterscheidet sich sein Aussehen von dem 
jenigen eines Sternes der gleichen Grösse. Aber wenn wir die grosse 
Entfernung solcher Sterne in Betracht ziehen, so ist die Ausdehnung 
des sie umgebenden Nebels wahrhaft wunderbar.” Derham und La- 
caille, welche einige Nebelsterne beobachtet haben, glaubten, dass die 
Sterne physisch in gar keinem Zusammenhänge mit dem Nebel ständen, 
sondern sich nur optisch, für unsern Anblick auf denselben projicirten. 
Mairan widersprach zuerst (1731) und mit Reht dieser Annahme, 
und die zahlreichen und aufmerksamen Beobachtungen des älteren 
Herschel haben sie gänzlich und für immer zurückgewiesen. Her 
schel macht mit Recht darauf aufmerksam, dass schon allein die Zahl 
der Beispiele, in welchen ein Stern genau im Centrum einer kreis 
förmigen, gegen die Ränder an Helligkeit abnehmenden Nebelmasse 
steht, zu gross ist, um hierbei an den blossen Zufall zu denken. Es 
findet vielmehr ein physisches Connex statt. 
Ehe ich zu der letzten Klasse der Nebelgebilde, den doppelten
	        
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