Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Parallaxe. 
Ist letzterer nebst der Grösse des parallactischen Winkels bekannt, so 
lässt sich erstere leicht finden. 
Es sei in Fig. 47 adb ein Durchschnitt, c der Mittelpunkt der 
Erde, und in M befindet sich ein beliebiger Himmelskörper, etwa der 
Mond. Yon dem Beobachtungsorte a aus erblickt man denselben in 
der Richtung aMs', also bei dem Sterne s'; von dem Orte b aus sieht 
man ihn in der Richtung bMs, d. h. bei dem Sterne s; von jedem andern 
Punkte der Erdoberfläche sieht man M wiederum an einer andern Stelle 
des Himmels, so dass stets die Gesichtslinien von zwei Beobachtern 
an verschiedenen Punkten sich in M unter einem gewissen Winkel 
schneiden. Denkt man sich den einen Beobachter im Erdmittelpunkt c, 
so erblickt dieser den Himmelskörper in der Richtung cdMs", und 
dieser Ort, an welchem von c ans gesehen M sich befindet, wird der 
wahre Ort des Himmelskörpers genannt, der Winkel aber, welchen 
die Gesichtslinie nach M von irgend einem Beobachtungsorte a mit der 
Gesichtslinie nach M vom Erdmittelpunkte aus bildet, heisst speciell 
in der Astronomie die Parallaxe von M. In der Figur ist also 
2l aMc = s"Ms' die Parallaxe von M. Befindet sich M in M', 
d. h. im Horizont von a, so wird iY.aM'c die Horizontalparallaxe 
von M' genannt, und man sieht sofort, dass dieselbe gleich ist dem 
Winkel, unter welchem der Erdhalbmesser ac einem Auge in M' er 
scheint. Nehmen wir an, diese Horizontalparallaxe sei ihrer Grösse 
nach bekannt, so hat man in dem rechtwinkeligen Dreiecke acM': 
cM : ac = 1 : sin aM'c, 
ac 
sin aM'c’ 
cM' =
	        
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