Parallelogramm — Pendel.
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Aequator gegen die Pole hin ab. Sie werden senkrecht von den Meri
dianen durchschnitten.
Parallelogramm der Kräfte, s. Bewegung.
Passageninstrnment, Durchgangsinstrument, Mittagsrohr, wird ein
genau in der Ebene des Meridians aufgestelltes Fernrohr genannt, welches
dazu dient, die Durchgänge der Sterne durch den Meridian, deren Rect-
ascension und die Zeit zu bestimmen. Ein Passageninstrument ist durch
aus nichts Anderes als ein Meridiankreis, dem der in der Ebene des
Meridians befindliche Kreis zur Bestimmung der Declination fehlt. Man
sehe daher den Artikel Meridiankreis.
Pascal, Bloise, geb. am 19. Juni 1623 zu Clermond Ferrand, als
der Sohn des dortigen Präsidenten Etienne Pascal (1588—1651),
gest. zu Paris am 19. August 1662, einer der schärfsten Denker und
gelehrtesten Forscher seiner Zeit, veranlasste u. A. die Barometerbeob
achtungen Perriers auf dem Puy de Dome, aus denen sich, wie er
vorausgesagt, die Abnahme des Luftdruckes mit wachsender Höhe er
gab. Seine gesammten mathematischen Arbeiten erschienen in 6 Bänden
IS 19 zu Paris.
Pastorff, Johann Wilhelm, geb. am 17. Juni 1767 zu Schwedt,
gest. am 21. November 1838 zu Buchholz bei Frankfurt a. d. 0., wo
er Gutsbesitzer w r ar, beschäftigte sich viel mit astronomischen Beob
achtungen, von denen besonders diejenigen über die Sonnenflecke von
Werth sind.
Peirce, Benjamin, geb. am 4. April 1809 zu Salem in Massa-
chussetts, ward 1829 Lehrer in Northampton, dann in Cambridge in N. U.
und schliesslich Professor der Astronomie und Mathematik an der
dortigen Universität, beschäftigte sich viel mit Untersuchungen aus dem
Gebiete der Mechanik des Himmels, berechnete die Bahnen mehrerer
Kometen und die Störungen des Uranus.
Pendel nennt man jenes wichtige physicalisch-astronomische Instru
ment, das jeder in seiner einfachsten Gestalt als ein schwerer, an dem
einen Endpunkte eines biegsamen Fadens befestigter Körper kennt. In
seiner Ruhelage bezeichnet ein solches Pendel die Richtung der Senk
rechten , der Schwerkraft. Hebt man ein solches Pendel aus seiner
Ruhelage heraus und überlässt es sich selbst, d. h. der Einwirkung
der Schwerkraft, so bewegt es sich über seine anfängliche Ruhelage
hinaus, erreicht auf der entgegengesetzten Seite einen höchsten Punkt
des Aufsteigens, kehrt dann wieder um, geht durch die senkrechte Lage
hindurch, erreicht wiederum einen höchsten Punkt des Aufsteigens und
fährt auf diese Weise eine Zeit lang fort hin und her zu schwingen,
bis es schliesslich in der senkrechten Lage wieder zur Ruhe kommt.
Die Schwingungsbogen wmrden bei jeder folgenden Oscillation in Folge
der Reibung am Aufhängepunkte und des Luftwiderstandes immer
kleiner, aber man hat durch Theorie und Beobachtung gefunden, dass
bei kleinen Schwingungsbogen, die Zeitdauer je einer Sclnvingung eines
und desselben Pendels unabhängig von der Grösse des Schwingungs
bogens, also eine constante ist. Dieses merkwürdige und wichtige Ge
setz, worauf die Wichtigkeit des Pendels zur Zeitmessung beruht, ist von