Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Platonisches Jahr — Poisson. 
Uranus. 
Zeit. Differenzen zwischen Vorausbestimmung und Beobachtung 
nach Bouvard’s Tafeln. 
1869. In Itectascension. In Déclination. 
Januar 13 +3' 52" —15,7'' 
„ 31 +3 49 -14,7 
Februar 7 + 3 49 — 14,3 
„ 22 +3 45 -13,5 
Mari sieht, dass die Leverrier’schen Tafeln beim Mars, besonders 
in Itectascension, eine fast absolut zu nennende Uebereinstimmung des 
Himmels mit der Vorausberechnung zeigen, während für den Planeten 
Uranus die älteren und auf nur wenige und unvollkommnere Beobach 
tungen gegründete Tafeln Bouvard’s allerdings' weit grössere Abwei 
chungen zeigen. Es sind Aussichten vorhanden, dass auch für die 
Planeten Jupiter, Saturn und Uranus in nicht allzu langer Zeit neue, 
und den heutigen Anforderungen entsprechende Tafeln berechnet werden. 
Platonisches Jahr wird der Zeitraum genannt, innerhalb dessen 
die Pole des Aequators ihren Umlauf um die Pole der Ekliptik voll 
enden. Dieser Zeitraum umfasst etwa 25,000 Jahre. Vergleiche über 
die Ursache jener Umlaufsbewegung den Artikel Präcession. Eine 
besondere Bedeutung hat die Periode des platonischen Jahres für unsere 
Erde nicht, obgleich man sie wohl früher und noch in neuerer Zeit 
mit grossartigen Umwälzungen an der Oberfläche unseres Planeten in 
Verbindung gebracht hat. 
Plejaden, ein schöner, dem blossen Auge sichtbarer Sternhaufen 
im Sternbilde des Stieres. Er bildet nach Mädler das Centrum der 
Bewegung für unsere ganze Fixsternschicht. 
Plössl, Simon, geb. am 19. September 1794 zu Wien, gest. am 
30. Januar 1868 ebenda, bildete sich bei F. Voigtländer zum Optiker 
aus und errichtete 1823 in Wien eine mechanische und optische Werk 
statt, aus der aplanatische Microscope und dialytische Fernrohre von 
grosser Vollkommenheit hervorgingen. 
Pogson, Norman Robert, geb. am 23. März 1829 zu Nottingham, 
war Anfangs Lehrer der Mathematik in London, darauf 1851 Gehülfe 
unter Hind, 1859 Director des Hartwell-Observatoriums und ging 
1860 als Astronom nach Madras. Pogson hat sich um die Kenntniss 
der veränderlichen Sterne sehr verdient gemacht; er entdeckte die 
Planetoiden Iris (am 23. Mai 1856), Ariadne (am 15. April 1857), 
Hestia (am 16. August 1857), Asia (am 17. April 1861), Sappho (am 
2. Mai 1864), Sylvia (am 16. Mai 1866) und Camilla (am 17. No 
vember 1868). 
Poisson, Simeon Denis, geb. am 21. Juni 1781 zu Pithiviers im 
Départ. Loiret, gest. am 25. April 1840 zu Paris, einer der bedeutendsten 
Mathematiker der Neuzeit, besuchte von 1798 bis 1800 die polytech 
nische Schule zu Paris, wurde 1802 Professor der Mathematik und 
Mechanik, war 1815—1840 Examinator, Professor der Mechanik an 
der Facultät der Wissenschaften, und seit 1837 Pair von Frankreich. 
Napoléon erhob ihn in den Adelstand. Poisson’s Arbeiten umfassen
	        
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