Polarkreise — Polhöhe.
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die schwierigsten Theile der hohem Mechanik, sie sind gleich aus
gezeichnet durch ihre Tiefe wie durch ihre grosse Anzahl. Verschie
dene Probleme der Mechanik des Himmels, die Laplace angedeutet,
führte Poisson weiter aus.
Polarkreise nennt man sowohl auf der Erdoberfläche als am
Himmelsgewölbe je zwei Kreise, welche man sich in einem Abstande
um die Pole gezogen denkt, welcher der Schiefe der Ekliptik ent
spricht, also in einem Abstande von etwa 23'/ 2 °. Sie heissen je nach
dem Pole, den sie umscliliessen, nördlicher oder südlicher Polarkreis.
Auf der Erde umschliessen die Polarkreise die beiden kalten Zonen.
Polarstern wird der Stern 2. Grösse a im kleinen Bären genannt,
weil er dem nördlichen Himmelspole so nahe steht, dass sich für das
blosse Auge der ganze Sternenhimmel um ihn als Pol zu drehen scheint.
Für den Südhimmel existirt kein hellerer Stern, der Anspruch auf den
Namen Polarstern machen könnte. Uebrigens hatte unser gegenwärtiger
Polarstern nicht immer ein Anrecht auf diese Bezeichnung, ebenso
wenig wie er dasselbe für die Zukunft stets haben wird. Zur Zeit
Hipparch’s stand er noch fast 12° vom Nordpole entfernt; vor
2700 Jahren war a im Drachen Polarstern; nach 230 Jahren wird
unser gegenwärtiger Polarstern dem Nordpol des Himmels bis auf
weniger als einen Monddurchmesser nahe stehen und sich dann wieder
von ihm entfernen, bis nach 12,000 Jahren o. im Schwan, als der
hellste aller Polarsterne, diesen Namen führen wird. Die Ursache dieser
Veränderungen ist in dem Vorrücken der Nachtgleiche (s. d.) zu
suchen. Will man diejenigen Sterne kennen lernen, welche überhaupt
im Laufe der Jahrtausende einen Anspruch auf den Namen Polarstern
haben werden, so ziehe man auf einer Sternkarte oder einem Himmels
globus um den Pol der Ekliptik einen Kreis, dessen Radius der Schiefe
der Ekliptik gleich ist; alle Sterne, welche diesem Kreise sehr nahe
stehen, werden m it der Zeit als Polarsterne betrachtet werden.
Poldistanz heisst der Winkelabstand eines Gestirns von einem der
beiden Himmelspole. Man bezieht die Poldistanz meist auf den Ab
stand von den Polen des Aequators, obgleich man sie natürlich auch
auf die Pole der Ekliptik beziehen könnte. Poldistanz und Declination
eines Gestirns ergänzen sich stets zu 90°.
Pole nennt man in der Astronomie vorzugsweise die beiden End
punkte von Axen, um welche Drehungen erfolgen. So sind z. B. die
Himmelspole die Endpunkte der imaginären Weltaxe, um welche sich
das ganze Himmelsgewölbe dreht. Diese beiden Pole werden speciell
auch Pole des Aequators genannt, im Gegensätze zu den Polen der
Ekliptik, welche diejenigen beiden Punkte an der Himmelsphäre sind,
welche von allen Punkten der Ekliptik um 90° entfernt sind. Man
unterscheidet die Pole nach der Weltgegend, in deren Richtung sie
fallen als Nord- und Südpol.
Polhöhe eines Ortes der Erdoberfläche ist der Bogen eines grössten
Kreises, um welchen der an dem betreffenden Orte sichtbare Weltpol
sich über den Horizont erhebt. Polhöhe 4- Aequatorhöhe eines Ortes