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Pond — Pons.
ergänzen sich stets zu 90°. Die Polhöhe ist ferner stets gleich der
geographischen Breite. Ueber die Bestimmung der Polhöhe für einen
beliebigen Ort vergleiche man Breite, geographische. Es bezeichne
(Fig. 48) ASQN einen Durchschnitt der sphäroidalen Erdoberfläche, NN
sei die Polar-, A Q die Aequatorealaxe, B ein Ort der Erdoberfläche und BH
die Normale für diesen Ort, welche also mit der Richtung der Schwere
identisch ist. Man nennt dann den
Fig. 48.
ß' = [3 — 712,5" sin 2ß
Die nachstehende Tafel enthält
Winkel BJ A, welchen die Nor
male B H mit der Axe AQ des
Aequators macht, die s c h e i n b a r e
Polhöhe, im Gegensätze zu der
wahren Polhöhe BKA oder
der sogenannten verbesserten
Breite. Die Beobachtungen er
gaben unmittelbar bloss die
scheinbare Polhöhe, aus der
man unter Berücksichtigung der
Grösse der Erdabplattung den
Winkel HBK und hiermit die
wahre, geocentrische Polhöhe
ableiten muss. Nennt man die
scheinbare Polhöhe ß, die wahre ß',
und ist die Abplattung der Erde
289’
so hat man
— 4,9" sin 2 ß • sin 2 ß.
die verbesserte Breite für einzelne
geographische Breiten.
Geographische Breite.
0 °
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Verbesserte Breite.
0°
0'
0,0"
9
55
56,3
19
52
21,7
29
49
41,9
39
48
16,3
49
48
15,5
59
49
39,8
69
52
19,2
79
55
54,7
90
0
0,0
Pond, John, geh. 1767 zu London, gest. am 7. September 1836
zu Blackheath, stellte Anfangs als Privatmann aus Neigung astronomische
Beobachtungen an, machte dann grössere Reisen und wurde 1811 zum
Director der Sternwarte zu Greemvich ernannt. Im Jahre 1835 trat er
in den Ruhestand.
Pons, Jean Louis, geb. am 24. December 1761 zu Peyre in Frank-
reich, gest. am 14. October 1831 zu Florenz, berühmter Kometen
entdecker, war Anfangs Gehülfe an der Sternwarte zu Marseille, ward