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Prévost — Quadratur.
dienter Meteorologe, der sich 'durch verschiedene in das Gebiet der
Astronomie einschlagende Schriften wohl bekannt gemacht hat.
Prevost, Pierre, geh. am 3. März 1751 zu Genf, gest. am S. April
1839 ebenda, war Anfangs Hauslehrer, lebte abwechselnd in Berlin,
Genf und Paris, wurde 1810 Professor der Physik an der Universität
zu Genfund nahm 1823 als solcher seinen Abschied. Prevost machte
sich durch eine grosse Reihe physikalischer und physikalisch-astrono
mischer Abhandlungen berühmt; ungefähr gleichzeitig mit dem ältern
Herschel wies er die Bewegung des Sonnensystems durch den Welt
raum nach.
Problem der drei Körper wird die Aufgabe genannt, die Bahnen
von drei sich gegenseitig anziehenden, nahe gleich massigen Körpern
zu bestimmen, denen eine mässige seitwärts gerichtete Bewegung mit-
getheilt worden ist. Diese Aufgabe lässt sich nach dem gegenwärtigen
Zustande der Wissenschaft allgemein durchaus noch nicht lösen; sie
ist auch in dieser Allgemeinheit an die Astronomen practisch noch
nicht herangetreten, indem der Fall, dass drei Körper nahe gleiche
Masse besitzen, im Sonnensystem in keiner Weise vorliegt. Hier ist
nämlich nur ein an Masse weitaus überwiegender Körper, und unter
diesen Verhältnissen lässt das Problem der Bahnbestimmung mit Rück
sicht auf die gegenseitigen Anziehungen gewisse Beschränkungen zu,
welche es ermöglichen, eine befriedigende Lösung zu geben.
Ptolemäus, der berühmteste Astronom des Alterthums, lebte um
130 vor Chr. zu Alexandrien. Er stützte auf eigne, hauptsächlich aber
auf Hipparch’s Beobachtungen das nach ihm benannte (falsche) Pla
netensystem. Sein Werk „Syntaxis mathematica”, bekannt unter dem
Arabischen Namen Almagest, galt fast anderthalb Jahrtausende hin
durch als das Hauptlehrbuch der Astronomie.
Pythagoras, geb. gegen 580 vor Chr. auf der Insel Samos, gest.
gegen 500 vor Chr. zu Megapontum, der Stifter der berühmten philo
sophischen Schule zu Kroton in Unteritalien, entdeckte den nach ihm
benannten mathematischen Lehrsatz.
Quadrant, astronomischer, nennt man einen in Grade etc. einge-
theilten Viertelkreis, der dazu dient, die Höhen der Gestirne über dem
Horizonte zu bestimmen. Tycho Brahe scheint der Erste gewesen
zu sein, welcher den Quadranten bei seinen Beobachtungen anwandte.
Grössere Instrumente dieser Art, welche in der Ebene des Meridians
an einer Mauer befestigt wurden, führten eben daher den Namen Mauer
quadrant. Inzwischen gewähren diese Instrumente, selbst wenn man
sie in den grössten Dimensionen ausführt, bei Weitem nicht diejenige
Genauigkeit, welche Vollkreise von mässiger Grösse zu geben im Stande
sind, weshalb auch heute der Quadrant von allen Sternwarten längst
verschwunden ist.
Quadratur , Geviertschein, nennt man diejenige Stellung zweier
Gestirne, in welcher ihre Längen für ein Auge im Erdmittelpunkte um
90° von einander verschieden erscheinen. Das astronomische Zeichen
der Quadratur ist □. Vergl. Aspecten. Zur Zeit, wenn der Erd