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Secchi — Seienden.
Secchi, Angelo, einer der berühmtesten Astronomen der Gegen
wart, geb. am 29. Juni 1818 zu Reggio in der Lombardei, trat in den
Jesuitenorden, ward Professor der Mathematik und Physik am George
town College bei Washington, dann Director der Sternwarte des Collegio
Romano in Rom. Die Untersuchungen Secchi’s erstrecken sich, be
günstigt von dem ausgezeichneten Himmel Rom’s und der Kraft der
dortigen grossen Fernrohre, über alle Theile der beobachtenden Astro
nomie; neuerdings ist es besonders die Spectralanalyse der Sonne und der
Fixsterne, mit der sich Secchi sehr erfolgreich beschäftigte. Ausserdem
hat er wichtige meteorologische und magnetische Untersuchungen angestellt.
Sector, s. Zenithsector.
Secunde nennt man den sechzigsten Theil der Minute, und zwar
sowohl der Zeit- als der Rogenminute. Man theilt den Kreis in 360°
ä 60 Minuten ä 60 Secunden, folglich ist eine Bogensecunde = 1^96000
des Kreisumfanges. Der Tag wird in 24 Stunden ä 60 Minuten ä 60 Se-
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cunden eingetheilt; eine Zeitsecunde ist daher
86400
der Tagesdauer.
Secundenpendel, s. Pendel.
Sehewinkel, Gesichtswinkel, nennt man den Winkel, welchen die
beiden yon den Endpunkten eines Gegenstandes nach dem Auge des
Beobachters gezogenen Linien hier einschliessen. Sind die wahren
Grössen zweier Gegenstände gleich, so verhalten sich die Tangenten
der Sehewinkel umgekehrt wie die Entfernungen. Bei kleinen Winkeln
kann man ohne merklichen Fehler statt der Tangenten das Yerhältniss
der Winkel selbst nehmen. Bei verschieden grossen und entfernten
Gegenständen stehen die Tangenten der Sehewinkel im directen Ver
hältnisse der wahren Grössen, und im umgekehrten Verhätnisse der
Entfernungen.
Nennt man den Sehewinkel a, die Entfernung eines Gegenstandes d,
seine wahre Grösse g, so hat man
g
tanga — g = d • tanga; d = g • cotanga.
Die Formeln geben das Dritte der drei Stücke: Sehewinkel, Grösse,
Entfernung, wenn zwei derselben bekannt sind.
Sehungsbogen eines Gestirnes heisst die geringste Tiefe der Sonne
unter dem Horizonte, bei welcher einem Beobachter dieses Gestirn
eben sichtbar wird. Dieser Sehungsbogen ist natürlich je nach der
Schärfe des beobachtenden Auges verschieden. Der Sehungsbogen der
kleinsten noch sichtbaren Sterne bezeichnet die Grenze der Dämmerung.
Seidel, Philipp Ludwig, geb. am 24. October 1821 zu Zweibrücken,
seit 1847 Professor an der Universität zu München, beschäftigte sich
viel mit optischen Untersuchungen, besonders mit photometrischen
Bestimmungen mittels des SteinheiEschen Prismenphotometers.
Seleniten werden die angenommenen Bewohner des Mondes genannt.