Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Störungen. 
der Vergleichung der Anzahl und Helligkeit der Fixsterne, welche dem 
blossen Auge sichtbar sind, dass deren Licht auf dem Wege zur Erde 
eine nicht unbeträchtliche Absorption erleidet. Nach Struve’s Rech 
nungen, welche sich auf Helligkeit und Zahl der Sterne zugleich 
stützen, ergiebt sich, dass das unbewaffnete Auge nur 8 Sternweiten 
in den Raum einzudringen vermag, während nach Herschel, bei 
blosser Berücksichtigung der Anzahl der Sterne, dieses Eindringen 
12 Sternweiten betragen müsste. Es findet also Absorption statt. 
Einen weiteren Beweis für das Vorhandensein eines „hemmenden Flui 
dums“ im Weltenraume haben Encke’s Untersuchungen der Bewe 
gung des nach ihm benannten Kometen ergeben. 
Bringt man bei diesem Kometen den Einfluss der planetarischen 
Störungen in Rechnung, so findet man nach Encke, Avenn r die 
Zahl der Rückkünfte des Gestirns zum Perihel seit der Normalepoche 
1829 Januar 0 bezeichnet, die Hauer t jedes Umlaufs desselben: 
t = 121 l d , 3259 - 0 d , 11176 r = t r+1 - t r . 
Bezeichnen ferner M r und M r die mittlere tägliche Bewegung uud 
mittlere Anomalie für die Zeit t r , so hat man 
t r = 1211 d ,3818 r - 0 d ,0558794- r 2 , 
M r = 1069",852522 + 0",09870166 r , 
M r = M° + 360° r + 59",7827 r 2 . 
Den Bewegungsverhältnissen, wie sie sich in diesen Rechnungs 
resultaten aussprechen, genügt aber am besten, vielleicht sogar ausschliess 
lich nur, die bereits zu hoher Wahrscheinlichkeit erhobene Annahme 
eines widerstehenden Mediums. Die Zeit wird lehren, ob sich dessen 
Wirkungen auch bei anderen Kometen von längerer Umlaufszeit be- 
merklich machen; bei dem Faye’schen Kometen ist dies nach Axel 
Möller’s letzten Rechnungsrevisionen nicht der Fall. 
Uebrigens trägt noch ein anderer Umstand dazu bei, die absolut 
ewige Constanz des Planetensystems durchaus in Frage zu stellen. Es 
sind dies die Wirkungen der in wahrhaft unermesslichen Mengen aus 
den Tiefen des Weltenraumes uns zugehenden Meteore. Wenn diese 
letzteren durchschnittlich gleich zahlreich nach allen Richtungen hin 
Amrtheilt sind, so wird diejenige Hemisphäre eines Planeten am häufig 
sten von ihnen getroffen, welche sich in der Richtung befindet, nach 
der hin sich der Planet bewegt. So gering nun auch der Verlust an 
lebendiger Kraft sein mag, den der Planet durch dieses Zusammen 
treffen (oder Herabstürzen der meteorischen Massen) erleidet: er wird 
sich im Laufe der Zeiten summiren und die Umlaufszeit sammt der 
halben grossen Axe der Bahn verkürzen. Diese Verkürzungen werden 
für jeden Planeten andere sein. Die Annahme einer durchschnitt 
lich gleichen Häufigkeit der Meteore nach jeder Richtung hin, 
ist aber vollkommen gerechtfertigt durch die Beobachtungen selbst. 
Coulvier-Gravier war der Erste, der aus seinen Beobachtungen eine 
periodische Veränderlichkeit der mittleren stündlichen Häufigkeit der 
Meteore ableitete, und dieses Resultat ist durch J. Schmidt’s Unter 
suchungen vollkommen bestätigt worden. Jene periodische Verände
	        
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