Constellationen — Convexgläser.
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ein Durchgang statt. Man gebraucht hier nicht das Wort Bedeckung
für die Planeten, weil sie auf der Sonnenscheibe zu winzig klein er
scheinen. Wenn einer oder der andere der beiden Planeten Merkur
und Venus sich in dem Theile seiner Bahn befindet, in welchem er
für unsern Anblick gleiche Rectascension mit der Sonne hat, während
die Sonne zwischen der Erde und diesem Planeten steht, so
sagt man: der Planet befindet sich in oberer Conjunction mit der
Sonne in AR.
Die Planeten, deren Bahnen die Erdbahn umschliessen, können
nur in obere Conjunction mit der Sonne treten, niemals aber in un
tere Conjunction, weil sie eben vermöge ihrer grossem Entfernung nie
zwischen Sonne und Erde stehen können. Man sagt daher von diesen
Planeten betreffenden Falls bloss, dass sie mit der Sonne in Conjunction
stehen und lässt die Bezeichnung „obere” als selbstverständlich weg.
Die hier erörterten Verhältnisse
werden durch die nebenstehende Fig. 14
verdeutlicht. In derselben bezeichnet S
die Sonne, M die Bahn des Merkur, V
die der Venus, E die der Erde, J die
des Jupiter. Befindet sich die Erde in
E', Merkur dagegen in M, so steht er
in gerader Linie zwischen der Sonne und
der Erde, also in unterer d; befindet
sich die Erde in E, Venus in V, so steht
letztere auf der entgegengesetzten Seite
der Sonne, die Sonne also zwischen Ve
nus und der Erde und der Planet ist
in oberer d mit der Sonne.- Was den
Planeten Jupiter anbelangt, so erkennt man sofort aus der Zeichnung,
dass dieser nie zwischen S und den Kreis EE'E" treten, d. h. nie
zwischen Sonne und Erde kommen kann. Für ihn findet also bloss
eine obere Conjunction statt, z. B. wenn er in J und die Erde in
E" steht.
Natürlich kann auch unser Mond mit der Sonne in Conjunction
treten, jedoch nur in untere, da seine Entfernung von der Erde bloss
'/ 400 der Entfernung der Erde von der Sonne ist. Ueber die Con-
junctionen des Mondes mit der Sonne siehe den Art. „Finsternisse.”
Man vergl. den Art. Aspecten.
Constellationen nennt man die Gruppirungen der Sterne am
Himmelsgewölbe, bei den Fixsternen die Sternbilder, bei den Planeten
gewisse Stellungen, welche man in dem Artikel „Aspecten” aufgeführt
findet.
Convexgläser nennt man die sphärisch geschliffenen Gläser, welche
die erhabene Seite nach aussen kehren. Sind beide Seiten erhaben
geschliffen, so heissen die Gläser bi convex, ist eine Seite eben, so
heissen sie planconvex, ist eine Seite hohl, so heissen sie concav-
convex. Die beiden ersten Arten von Convexgläsern sammeln die
auffallenden parallellen Lichtstrahlen und geben ein vergrössertes Bild