Full text: Handbuch der Elektrochemie

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Joulesches Gesetz. 
Das ist der Inhalt des Jo uleschen Gesetzes, welches von 
Joule, Lenz u. a. für metallische Leiter experimentell festgestellt 
und von Joule, Becquerel, Jahn 1 ) ganz allgemein auch für Elektro- 
lyte als richtig erkannt worden ist. 
Für die Konstante a fand Jahn den Wert 0,2362 2 ), Dieterici 
0,2356. 
Denkt man sich nun ein Daniell-Element, in welchem während 
des Stromdurchganges an dem positiven Pole Zinksulfat entsteht, während 
am negativen Pole eine äquivalente Menge Kupfersulfat zerlegt wird, 
und setzt man die Menge des während, der Zeiteinheit und während 
des Durchganges der Stromeinheit durch das Element gebildeten Zink 
sulfates = p, die der Entstehung der Gewichtseinheit Zinksulfat in dem 
Elemente entsprechende Wärmemenge = L, so ist 
Q = p J L Kalorien 
die von dem Element während der Zeiteinheit entwickelte chemische 
Wärme, da nach dem Faradaysehen Gesetze die Menge des ent 
standenen Zinksulfates der Stromintensität proportional ist. Diese 
Wärmemenge soll nun der gesamten, in der Strombahn entwickelten 
Wärmemenge gleich sein. Letztere ist aber nach dem J o u 1 e sehen 
Gesetze 
oc J 2 (R + r), 
wenn Ii den Widerstand des Elementes und r den der äußeren Strom 
bahn bezeichnet. Also erhält man 
a J 2 (R -f- r) = p J L 
oder, da nach dem Ohmschen Gesetze die elektromotorische Kraft E 
des Elementes gleich sein muß dem Produkte J (R -(- r), 
E = — p . L, 
a x 
d. h. man müßte aus der Wärmetönung, welche dem in dem Element 
verlaufenden chemischen Prozesse entspricht, die elektromotorische 
Kraft des Elementes berechnen können. 
Diese von Becquerel herrührende Ableitung hat allerdings eine 
Lücke, insofern die gesamte in der Strombahn entwickelte Wärmemenge 
nicht nur gleich der dem Jouleschen Gesetze entsprechenden ist, sondern 
dazu noch die sog. Peltier-Wärmen zu addieren sind, die an den Be 
rührungsstellen der heterogenen Leiter ihren Sitz haben und der ersten 
Potenz der Stromintensität direkt proportional sind. Man glaubte in 
dessen, diese Peltier-Wärmen vernachlässigen zu dürfen. 
Uebertragen wir nun diese Betrachtung auf das Daniell-Ele 
ment, in welchem sich der durch folgende Gleichung auszudrückende 
chemische Vorgang ahspielt 
Zn 4 - CuSO 1 = Cu + ZnSOL 
Nach den Beobachtungen von Thomsen ist 
(Zn, 0, SO 3 aq) = 106.09 Kalorien, 
(Cu, O, SO 3 aq) = 55.96 Kalorien, 
9 Wiedemann’s Ann. Phys. Chem. 25, p. 65. 
2 ) Daselbst 28, p. 26.
	        
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