Full text: Handbuch der Elektrochemie

Voltameter. 
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anstrengung erforderlich — den Zeiger wieder auf den Nullpunkt zu 
führen; auf die Aichung ist eine solche Korrektion ohne Einfluß. Der 
Stromverbrauch des Meßdrahts ist bei diesen Instrumenten im Vergleich 
zu anderen auf demselben Prinzip beruhenden verhältnismäßig gering, 
und die Angaben derselben 
bleiben nach Messungen der 
Physikal.-Technischen Reichs 
anstalt dauernd richtig. Eine 
magnetische Dämpfung sorgt 
für aperiodische Einstellung des 
Zeigers. Gegenüber allen elek 
tromagnetischen Starkstromin 
strumenten haben diese kalo 
rischen den Vorzug, daß sie von 
benachbarten Strömen gänzlich 
unabhängig und ohne weiteres 
für Gleich- und Wechsel 
strom brauchbar sind. Fig. 92 
zeigt ein solches Instrument von 
Hartmann & Braun in Frank 
furt a. M. 
Voltameter. 
Die Voltameter sind In 
tensitätsmesser, welche auf der 
Zersetzung chemischer Verbin 
dungen durch den elektrischen Strom beruhen. Ihre Anwendbarkeit 
ergibt sich aus Faradays elektrolytischem Gesetze (s. S. 124). Das 
älteste derartige Instrument ist das 1834 von Faraday 1 ) angewandte 
und in verschiedensten Konstruktionen ausgeführte 
Fig. 92. Hitzdrahtamperemeter. 
Knallgasvoltameter x ), 
dessen gewöhnliche Form eine graduierte Röhre mit eingeschmolzenen, 
am unteren Ende befindlichen gerillten Platinblechen ist, zwischen 
welchen 20°/oige Schwefelsäure (spez. Gew. 1,14) zersetzt wird. Ein 
Strom von 1 A. entwickelt in der Minute 10,44 ccm Knallgas, ge 
messen bei 0° und 760 mm Druck. Fig. 93 2 ) zeigt ein Knallgas 
voltameter von Kohlrausch. 
Der großen Bequemlichkeit, welche die Anwendung des Knall 
gasvoltameters bietet, stehen eine Reihe Nachteile gegenüber, welche 
den Gebrauch des Apparates zu Strommessungen sehr einschränken. Da 
ist zunächst die hohe Spannung, welche der Apparat erfordert, die je 
nach der Größe desselben 1,7 bis 2,5 Volt beträgt, und der dadurch 
verursachte Stromverlust für den Versuch zu erwähnen; dazu kommt 
die Löslichkeit des Knallgases in der verdünnten Säure, welche die 
Genauigkeit der Messung beeinträchtigt; die Notwendigkeit der Strom- 
9 Phil. Transact. für 1834; 7. Reihe der Exper. Unters, über Elektriz.; 
s. Jacobi, Pogg. Ann. Phys. Chem. (1839) 48, p. 26. 
2 ) Aus Kittier, Elektrotechnik 1.
	        
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