Wheatstonesche Brücke.
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ein Galvanometer liegt. Bringt man in die beiden anderen Ecken die
Pole einer Stromquelle E, so fließt durch das Galvanometer kein Strom,
wenn sich verhält
a : b = W : R.
Kennt man einen dieser Widerstände und das Verhältnis von zwei
anderen derselben, so kann man den vierten bestimmen.
Die ursprüngliche Form der Wheatstoneschen Brücke zeigt
Fig. 111 1 ). Die Stromstärke ist = 0 , wenn sich die Widerstände ver
halten wie
ab : b d = a e f c : cghd.
Zwischen g und h wird der unbekannte zu messende Widerstand und
darauf zwischen e und f so viel bekannter Widerstand eingeschaltet,
Fig. 111. Wheatstonesche Brücke.
daß die Gleichung erfüllt ist, d. h. daß die Galvanometernadel auf 0
steht.
Etwas abgeändert im Prinzip ist die Kirchhoffsche Brücke
(Fig. 112) x ) dadurch, daß bei derselben nicht auf die Herstellung
gleicher oder im gegebenen Verhältnisse stehender Widerstände, sondern
auf die Ausmittlung des beliebigen Verhältnisses des zu messenden
Widerstandes zu einem gegebe
nen bekannter Größe ausgegan
gen wird. In dem folgenden
Schema teilt sich der Strom der
Batterie Q in die Zweige abd
und acd. Die Brücke bc ent
hält das Galvanometer G. Zwi
schen a und b sind ein oder
mehrere bekannte, zwischen b
und d der unbekannte zu messende
Widerstand R eingeschaltet. Der
Brückendraht b c ist nur bei b befestigt, während das Ende c auf dem
Leiter a d verschiebbar ist. Dieser Leiter besteht aus einem homogenen,
zwischen a und d ausgespannten, mit einer Längenteilung versehenen
Drahte. Die Teilung ist nach beiden Richtungen beziffert. Denken
wir uns zwischen a und b den Widerstand 10 eingeschaltet, so verhält
sich in dem gezeichneten Beispiele
R : 10 = 7 : 8
R = = 23,33 Ohm.
o
Von den verschiedenen Formen, welche die Brücke erhalten hat, mag