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Spannungsdifferenz; Leiter erster und zweiter Ordnung.
und dasselbe trifft zu bei Zink | Eisen; nämlich
Zink | Blei -f- Blei | Zinn -f- Zinn | Eisen = Zink | Eisen
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Daraus ergibt sich das Gesetz: Die Potentialdifferenz
zwischen zweien dieser Leiter ist gleich der Summe der
Spannungsdifferenzen aller dazwischen liegenden Kom
binationen der Spannungsreihe 1 ).
Die Reihenfolge der Metalle in der Spannungsreihe ist je nach
der Zusammensetzung der Lösung, in welche dieselben eingetaucht
werden, eine verschiedene, wie folgende Tabelle für zwei Metalle in
einer Lösung zeigt.
Verdünnte
Salpetersäure
(1 Vol. Säure u.
7 Vol. Wasser)
Verdünnte
Schwefelsäure
Salmiak
lösung
Kochsalz
lösung
Kalilauge
-f- Zink
Zink
Zink
Zink
Zink
Blei
Eisen
Blei
Blei
Zinn
Zinn
Zinn
Zinn
Zinn
Antimon
Eisen
Blei
Eisen
Eisen
Blei
Nickel
Aluminium
Wismut
Antimon
Wismut
Wismut
Nickel
Antimon
Wismut
Eisen
Antimon
Antimon
Silber
Kupfer
Kupfer
Kupfer
Wismut
Quecksilber
Silber
Nickel
— Silber
Kupfer
Kohle
Platin
Silber
—
Silber
Platin
—
—
—
Platin
Graphit
—
—
Braunstein
(Superoxyde
des Silbers
u. Bleis)
Y o 11 a glaubte (1. c.), daß die Eigenschaft, durch Berührung eine
Spannungsdifferenz zu zeitigen, allen festen Körpern zukomme, daß
eine solche aber zwischen festen und tropfbar flüssigen nicht stattfinde.
Er teilte daher alle Körper in Leiter erster Ordnung und zählte
dazu die festen Substanzen, und Leiter zweiter Ordnung, die
Flüssigkeiten.
Die Annahme Voltas war aber irrtümlich. Heute nennt man
alle Körper, welche, indem sie leiten, eine chemische Umänderung er
fahren, gleichviel ob sie fest — z. B. Chlorsilber •— oder flüssig
sind: Leiter zweiter Ordnung; während die Leiter erster Ord
nung — die Metalle — durch die Stromleitung keine dauernde Aen-
derung erfahren.
Yolta selbst hatte die Erfahrung gemacht, daß auch zwei ver
schiedenartige Flüssigkeiten in Berührung mit einem einzigen oxydier
baren festen Leiter zu wirksamen galvanischen Kettenverbindungen ge
eignet sind; Ritter 2 ) äußerte 1801 die Vermutung, daß auch zwei
1 ) Yolta, 1. c. und Bestätigung durch Hildebrand, Gilberts Ann. 30, p. 71.
2 ) Ritter, Gilberts Ann. 7, p. 439.