Full text: Handbuch der Elektrochemie

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Arsen. 
geöffnet und entleert werden, der geschmolzene „Stein“ wird von Zeit 
zu Zeit abgestochen. 
Versuche mit diesem Ofen sind von C. Hering 1 ) 2 ) gemacht 
worden. Der Strom betrug 4000 bis 8400 A. Wechselstrom mit 
einer Frequenz von 120 und 12 bis 22 Volt. In einem kleinen Ofen 
wurden für die Verarbeitung einer Tonne Erz 1140 Kilowattstunden 
gebraucht; bei größeren Oefen dürfte man mit 1000 Kilowattstunden 
Fig. 208. Westmanns Ofen zur Reduktion von Eisenerzen. 
pro Tonne auskommen. Nach den Kraftpreisen am Niagara berechnen » 
sich bei 90°/oigem Arsenausbringen die Kraftkosten pro 1 kg Arsen zu 
2 Pfennigen. 
Westmanns Verfahren ist in den Besitz der Arsenical Ore Re- 
duction Comp, of Newark N. J. übergegangen. 
Scheeles Grün, Mineralgrün,arsenigsaures Kupfer, Cu 2 As 2 0 6 -(-2H 2 0, 
kann nach folgendem Verfahren 3 ) elektrolytisch gewonnen werden: In ein Bad, 
welches mit einer 8°/oigen Lösung von Natriumsulfat gefüllt ist, bringt man Platten 
aus Kupfer und leitet den Strom durch. Das Bad wird durch eine Dampfschlange 
erhitzt und in dasselbe ein mit arseniger Säure gefülltes Säckchen eingehängt. 
Durch die Wirkung des Stromes bildet sich an der Kathode Natriumhydroxyd, 
welches nach und nach das Arsentrioxyd auflöst. An der Anode bildet sich Kupfer 
sulfat, welches durch das arsenigsaure Natron als Scheeles Grün gefällt wird, 
während Natriumsulfat regeneriert wird. Durch zeitweises Einhängen neuer Kupfer 
platten und frisches Füllen der Säckchen mit Arsentrioxyd wird der Prozeß 
kontinuierlich. *> 
Man braucht auf 100 g Kupfer 100 g Arsenti'ioxyd. Eine Pferdekraftstunde 
löst 150 g Kupfer und erzeugt 200 bis 225 g Grün. 
Ersetzt man das Arsentrioxyd durch Arsensäure, so erhält man nach dem 
selben Verfahren Mitis Grün, arsensaures Kupfer. Da die Arsensäure sehr 
leicht von Wasser aufgenommen wird, so gibt man sie in Lösung nach und nach 
ins Bad. 
Auf 100 g Kupfer kommt ein Verbrauch von 125 g Arsensäure. 
Antimon. 
Das Antimon findet sich in größeren Mengen in der Natur als 
Grauspießglanz; das darin enthaltene Antimontrisulfid Sb 2 S 3 bildet 
mit Schwefelalkalien lösliche Doppelsalze, so daß man auf diese Weise 
selbst arme Erze noch lohnend ihres Antimongehaltes berauben kann. 
Eine solche Lösung ist zur elektrolytischen Gewinnung von 
Antimon geeignet. 
b Zeitschr. f. Elektroch. 7, p. 777 (1901). 
2 ) Berg-Hüttenm. Ztg. 1901, p. 614. 
3 ) Elektrochem. Zeitschr. 1894, p. 87.
	        
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