Zink.
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von Schwefelsäuren Alkalien und Erdalkalien — rnnd zwar Kalium,
Natrium, Ammonium, Strontium, Magnesium, Aluminium —, welche
einzeln oder auch in Mischungen untereinander angewendet werden
konnten, auszuscheiden.
Kiliani kam hei seinen diesbezüglichen Untersuchungen zu dem
Resultate, daß nur bei Anwendung konzentrierter Lösungen und großer,
mit der Konzentration abnehmender Stromdichten kompakte Zink
niederschläge und keine Wasserstoffentwicklung erhalten wird. Er ver
wendete eine Zinksulfatlösung von 1,38 spez. Gew. und Zinkelek-
troden und erhielt damit folgende Resultate 1 ):
Stromdichten in
mg Zn für Minute
u. 1 qcm Kathoden
oberfläche
Gasentwicklung
auf 1,5 g nieder
geschlagenes Zink
in ccm
Beschaffenheit des Niederschlages
0,0145
2,40
Stark schwammig
0,0361
2,27
0 Yl
0,0755
0,56
0,3196
0,43
Der Niederschlag wird dichter, ist nur
noch an den Rändern schwammig.
0,6392
0,33
Noch leicht ab wischbar.
3,7274
—
\ Sehr fest und weißglänzend, an den
38,7750
—
/ Rändern knospenartig auswachsend.
Die bei großen Stromdichten erhaltenen Niederschläge waren zwar
sehr fest, bildeten sich aber namentlich an den Rändern. Aus einer
10°/oigen Lösung war der Niederschlag am schönsten bei Stromdichten
von 0,4 bis 0,2 mg Zink zu gewinnen; aus sehr verdünnten Lösungen
wurde das Metall stets unter starker Wasserstoffentwicklung als
Schwamm erhalten; außerdem schied sich bei geringen Stromdichten
auch Zinkoxyd ab, aus einer l°/oigen Lösung z. B. selbst mit einer
Spannung von 17 Volt, wenn nur 0,0755 mg Zink pro Minute und 1 qcm
Kathode niedergeschlagen wurde.
Ein Verfahren von Lambotte-Doucet, welches am Bleiberge
zwei Jahre im Betriebe war 2 ), extrahierte die gerösteten Erze mit
Salzsäure, reinigte die Laugen durch Chlorkalk und Zinkoxyd von Eisen
und elektrolysierte die neutrale Zinkchlorürlösung unter Anwendung
von Graphitanoden und Zinkkathoden. Auch hier wurde der Betrieb
als unfruchtbar aufgegeben.
Vorteilhafter schien der Vorschlag von Blas und Mi est 3 ), die
Zinkblende bis zu ca. 5 mm Korngröße zu zerkleinern, unter Anwendung
von 100 Atm. Druck in Metallformen zu Platten zu pressen, rasch
abzukühlen und diese Platten als Anoden in die Bäder zu hängen —
ein Verfahren, w'elches Marchese 4 5 ) dahin abänderte, daß er statt
der gepreßten Platten Blechkästen, die mit Erzen in Stücken oder
Körnern gefüllt waren, als Anoden benutzte, während A. Thiollier ’)
das Erzklein zur Erhöhung der Leitfähigkeit noch mit Kohle mischte.
0 Kiliani, Berg- und Hüttenmännische Ztg. 1883, p. 251.
2 ) F. Gautier, Génie civil 1882/83, 3, p. 159 u. 181.
3 ) Dinglers polyt. Journ. 1883, 247, p. 46.
4 ) D.R.P. Nr. 22 429, Kl. 40, von 1882.
5 ) Amer. Pat. Nr. 272 391 von 1882.