Full text: Handbuch der Elektrochemie

Zink. 
461 
von Schwefelsäuren Alkalien und Erdalkalien — rnnd zwar Kalium, 
Natrium, Ammonium, Strontium, Magnesium, Aluminium —, welche 
einzeln oder auch in Mischungen untereinander angewendet werden 
konnten, auszuscheiden. 
Kiliani kam hei seinen diesbezüglichen Untersuchungen zu dem 
Resultate, daß nur bei Anwendung konzentrierter Lösungen und großer, 
mit der Konzentration abnehmender Stromdichten kompakte Zink 
niederschläge und keine Wasserstoffentwicklung erhalten wird. Er ver 
wendete eine Zinksulfatlösung von 1,38 spez. Gew. und Zinkelek- 
troden und erhielt damit folgende Resultate 1 ): 
Stromdichten in 
mg Zn für Minute 
u. 1 qcm Kathoden 
oberfläche 
Gasentwicklung 
auf 1,5 g nieder 
geschlagenes Zink 
in ccm 
Beschaffenheit des Niederschlages 
0,0145 
2,40 
Stark schwammig 
0,0361 
2,27 
0 Yl 
0,0755 
0,56 
0,3196 
0,43 
Der Niederschlag wird dichter, ist nur 
noch an den Rändern schwammig. 
0,6392 
0,33 
Noch leicht ab wischbar. 
3,7274 
— 
\ Sehr fest und weißglänzend, an den 
38,7750 
— 
/ Rändern knospenartig auswachsend. 
Die bei großen Stromdichten erhaltenen Niederschläge waren zwar 
sehr fest, bildeten sich aber namentlich an den Rändern. Aus einer 
10°/oigen Lösung war der Niederschlag am schönsten bei Stromdichten 
von 0,4 bis 0,2 mg Zink zu gewinnen; aus sehr verdünnten Lösungen 
wurde das Metall stets unter starker Wasserstoffentwicklung als 
Schwamm erhalten; außerdem schied sich bei geringen Stromdichten 
auch Zinkoxyd ab, aus einer l°/oigen Lösung z. B. selbst mit einer 
Spannung von 17 Volt, wenn nur 0,0755 mg Zink pro Minute und 1 qcm 
Kathode niedergeschlagen wurde. 
Ein Verfahren von Lambotte-Doucet, welches am Bleiberge 
zwei Jahre im Betriebe war 2 ), extrahierte die gerösteten Erze mit 
Salzsäure, reinigte die Laugen durch Chlorkalk und Zinkoxyd von Eisen 
und elektrolysierte die neutrale Zinkchlorürlösung unter Anwendung 
von Graphitanoden und Zinkkathoden. Auch hier wurde der Betrieb 
als unfruchtbar aufgegeben. 
Vorteilhafter schien der Vorschlag von Blas und Mi est 3 ), die 
Zinkblende bis zu ca. 5 mm Korngröße zu zerkleinern, unter Anwendung 
von 100 Atm. Druck in Metallformen zu Platten zu pressen, rasch 
abzukühlen und diese Platten als Anoden in die Bäder zu hängen — 
ein Verfahren, w'elches Marchese 4 5 ) dahin abänderte, daß er statt 
der gepreßten Platten Blechkästen, die mit Erzen in Stücken oder 
Körnern gefüllt waren, als Anoden benutzte, während A. Thiollier ’) 
das Erzklein zur Erhöhung der Leitfähigkeit noch mit Kohle mischte. 
0 Kiliani, Berg- und Hüttenmännische Ztg. 1883, p. 251. 
2 ) F. Gautier, Génie civil 1882/83, 3, p. 159 u. 181. 
3 ) Dinglers polyt. Journ. 1883, 247, p. 46. 
4 ) D.R.P. Nr. 22 429, Kl. 40, von 1882. 
5 ) Amer. Pat. Nr. 272 391 von 1882.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.