Silber.
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mutatoren E und vermitteln so die Stromleitung zu und von den
Elektroden.
Die Bürsten M sollen die Anoden rein kalten, während die Ab
streicher N das schwammige Silber in die siebartig durchlochten Ge
rinne 0 überführen. Von hier aus gleitet das Metall in das Gefäß P.
a bezeichnet die Stromzuleitungen, b die Stromableitungen. Ab
fallende Metallteile werden während des Betriebes in den Säcken H
und K aufgefangen.
Die Norddeutsche Affinerie in Hamburg raffiniert vom Ab
treibeprozesse des Werkbleis stammendes Silber nach eigenem, von
Wohl will eingeführtem, aber nicht näher bekanntem Verfahren.
Die Produktion beträgt jährlich 100000 kg Silber 1 ).
Das sogenannte „Silbersuperoxyd“, richtig benannt Peroxyd
nitrat, welches bei der Elektrolyse von Silbernitratlösung an der
Anode entsteht, hat nach Sulc die konstante Zusammensetzung
Ag’NO 11 ; bei schnellem Erhitzen geht es unter Entbindung von
Sauerstoff in die Verbindung Ag 7 N0 6 und erst bei Rotglut in metal
lisches Silber über 2 ).
Gold.
Bei der elektrochemischen Gewinnung von Gold hat man zu unter
scheiden:
1. Die Abscheidung des Goldes aus Erzen.
2. Die Abscheidung des Goldes aus Legierungen.
I. Die Abscheidung aus Erzen.
Das wichtigste Verfahren ist das Cyanidverfahren, welches
schon 1867 von Rae 3 ) vorgeschlagen, aber nicht ausgeführt wurde
und wohl in Vergessenheit geriet. Seine Verwertung verdankt es der
1887 von Siemens gemachten Beobachtung, daß Goldanoden, welche
in einer Cyanidflüssigkeit standen, an Gewicht verloren.
9 Danneel, Zeitschr. f. Elektr. 8, p. 140 (1902).
2 ) Zeitschr. f. anorg. Chem. 12, p. 89 u. 180; s. a. Mulderu. Heringa,
Rec. trav. chim. Pays-Bas 15, p. 1.
3 ) Rae, U.S.A.P. Nr. 61866.