45
der Cometenlehre angesehen worden, und hätte den ewi
gen Ruhm geerntet, den menschlichen Geist einen der kühn
sten Schritte, die er je gemacht, gelehrt zu haben. Aber
so sehr ihn reger Forschungsgeist und treffender Scharf
sinn sonst als einen der grössten beobachtenden Astronomen
auszeichnen, so fehlte ihm doch wohl die tiefe Erfin
dungskraft, die bey dem damahligen Zustande der ma
thematischen Wissenschaften zu der Lösung dieses Problè
mes nöthig war, und die alles überwindende Macht der
Theorie, die in der Hand eines ungleich grösseren
Nachfolgers die Aufgabe, an der Hevel’s Geist hier schei
terte, als eine Nebenfrage beantwortete und so zu dem un
ermesslichen Tempel von Newton’s Ruhme ein Steinchen
fügte, das jedem andern Erdenkinde allein schon zur Unsterb
lichkeit genügt hätte.
Hevel sollte es nicht vergönnt seyn, das Feld zu be
haupten, das sein Genius ihm angewiesen, und seinen Zeit
genossen wie der Nachwelt selbst zu beweisen, wie richtig
seine Idee gewesen. Die ganze grosse Menge Schriften, die
zur Yertheidigung derselben aus seiner Feder flössen, sollten
bald als die unhaltbaren Stützen einer zwar glücklichen, aber
unbewiesenen Vermuthung vergessen werden y und eben sd
wenig, als man etwa einen Seneca wegen seiner vielleicht
noch treffenderen viele Jahrhunderte vorher geäusserten Ahn
dungen der Wahrheit, den Entdecker der Cometenbahnen