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Geht man von dem Jahre 1680, wo dieser Komet zu
9 t e w t o n'S und Whisto n'S Zeiten so viel Aufsehen machte,
um acht seiner Perioden von 5 -j 5 , das heißt, um 4600 Jahre
zurück, so fallt man ans das Jahr 2916 vor Christi Geburt,
was schon gleich Anfangs sehr merkwürdig seyn soll, weil,
wenigstens nach dem Samaritanifchen Texte, nach den sieben-
zig Dolmetschern, und auch nach dem jüdischen Geschichtschrei
ber Josephus, die Sündfluth ans das Jahr 2926 vor
Christo, also nur zehn Jahre früher gefallen ist, eine Differenz,
die ein geschickter Ausleger leicht, entweder an diesen drei
Chronologen, oderauch an dem Kometen selbst verbessern wird.
Von dieser Epoche 676 Jahre vorwärts, gelangt man
zu dem Jahre 284» vor Christo, welches wieder sehr merk
würdig ist, weil dieselbe Sündfluth, wenigstens nach der
Chronologie der neueren Juden, auf das Jahr 2849,
nur 8 Jahre früher gefallen ist. Die Leser können . ".ch'ffe
Fluth nach Belieben, mit den alten oder den neuen o‘‘-
den, annehmen, nur mögen sie eins von thun, weil
sonst, wenn sie etwa noch eine andere, selb -sckeinlichere
Annahme zu Markte bringen wollten, die < 0 , ,.e Hypo
these nicht mehr klappen könnte. Wenn si nur zugeoen, daß
das eine oder das andere wenigstens möglich sey, so wird
man nicht weiter in sie dringen.
Wieder 5^5 Jahre vorwärts, kommen wir zu dem Jahre
1767 vor Christo, wo uns sehr glücklicher Weise neuerdings
eine Überschwemmung, nämlich die des Ogygeö, begeg
net, dem Urvater der griechischen Vorzeit, von dem seine
Nachfolger um so leichter schwätzen konnten, da Niemand
sie zu widerlegen im Stande war. Varro erzählt, ans
das Zeugniß von Nobiles mathematici anliquitatis, wie
er sie nennt, daß unter der Regierung dieses Ogyges, die
bekanntlich in die erste dunkle Mythenzeit der Griechen fällt,
der Planet Venus seine Gestalt, seine Farbe und selbst seinen
Lauf verändert habe. Daraus hat der große Mathematiker F r e-