also das Weib, nicht der Fixstern, aus Gram über den Ver
lust ihrer Stadt, gegen Norden geflohen sey. Zwar war
zur Zeit des trojanischen Kriegs jenes Weib schon manch
Jahrhundert todt, aber ein billiger Leser wird auch einem
Dichter so kleine Anachronismen leicht zu Gute halten. Aber
der Komet, wird der Leser fragen, wie kömmt der Komet
hieher? — Das ist eben die zweite Hypothese, die ich
aber beinahe Anstand nehme, hier erst naher anzugeben, da,
nach D'Alembert, sie so klar ist, daß sie sich schon von
selbst verstehen soll. Dieselbe Elektra nämlich, die bereits die
Rolle von Dardanu's Weib übernommen hat, stellt nun
auch, durch eine zweite poetische Lizenz, den Kometen selbst dar.
Was konnte auch der Dichter mit der Flucht seines Sterns
nach dem Nordpole anders sagen wollen, als daß der Komet
durch die Pleiaden gegangen ist und seinen Lauf nach dem
kleinen Baren genommen hat?— Wahrhaftig man muß blind
seyn, um so sonnenklare Dinge nicht schon auf den ersten
Blick zu sehen
Die fünfte Erscheinung trifft in das Jahr 617 vor Christo
in die Zeit der Zerstörung Ninive's, wo der berühmte Ko
met gesehen wurde, deffen die sibyllinischen Bücher erwähnen,
welche ich aber meine Leser selbst nachzuschlagen bitte. Die
sechste, im Jahre 43 vor Christo, fallt in das Todesjahr von
C. I. Cäsar, dessen schon oben S. 58 gedacht worden ist.
Die siebente, im Jahre 53 i nach Christo, beleuchtete den
Anfang der thatenreichen Regierung Justin ian's I., des
Gesetzgebers. Die Kriege, Erdbeben und verheerende Seu
chen, welche er dieß Mal mit sich brachte, stnd umständlich
genug in den Werken des Prokopius, des Sekretärs des
großen B elisa r, zu lesen. Die achte Erscheinung , von
»106, deren die Chroniken von Europa und selbst von China
erwähnen, fiel in den Anfang der Kreuzzüge, wo Christen
lind Mahomedaner ihn mit gleichem Rechte als den Vor
boten der Vernichtung der Ungläubigen betrachteten. Die