Full text: Ueber Kometen

vom Ufer, und er zieht größtentheils über Flachen, die mir 
Gras und niederem Gesträuche bedeckt und von einigen kleinen 
Flüssen und Seeen durchschnitten sind. 
Ist die Erde in der Vorzeit schon einmal mit einem 
Kometen zusammen getroffen? 
Wir haben oben S. 27 die außerordentlichen Wirkungen 
kennen gelernt, welche ein solches Ereigniß auf der Ober 
fläche der Erde hervorbringen müßte. Wenn es daher in 
der Vorzeit auch in der That einmal eingetroffen seyn soll, 
so ist es sehr wahrscheinlich, daß wir die Spuren der 
Verwüstungen desselben, selbst jetzt noch, deutlich bemerken 
werden. 
Man glaubt sie aber auch in der That schon bemerkt zu 
haben, und zwar vorzüglich in den großen und weit verbreiteten 
Lagern von Schalthieren, von Ammoniten, Pektiniten u.s. w., 
die offenbar dem Meeresgrunde angehören, und die wir doch 
so häusig auf den Gipfeln unserer höchsten Berge, in Süd 
amerika z. B. über 14000 Fuß über dem Meere flnden. Wie 
sollen sie auf diese Höhe gekommen seyn, wenn sie nicht das 
Meer selbst hingetragen hat? Einen so gewaltsamen Austritt 
des Meeres aber, der ganze Welttheile überschwemmte und die 
Fluthen des Ozeans bis über unsere höchsten Berge trieb •— 
wie anders könnte man ihn erklären, als durch den Zusammen 
stoß der Erde mit einem andern Himmelskörper, der ihr auf 
ihrer Bahn begegnete? 
So hat auch in der That schon Halley gedacht, der 
diese Ansicht zuerst in einer Abhandlung entwickelte, Con- 
siderations about the cause of the universal deluge, die 
er im Jahre 1694 der k Akademie der Wissenschaften in Lon 
don vorgelegt hat. Seitdem ist diese Meinung gleichsam die 
herrschende und unter unseren Geologen beinahe allgemein 
geworden. Der größte Geometer unserer Zeit, Laplace,
	        
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