Full text: Ueber Kometen

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Diese vielleicht schon auf den ersten Blick sehr wahr 
scheinliche Ansicht ist durch die neuesten sinnreichen Unter 
suchungen von Elias Beaumont auf eine Weise bestä 
tiget worden, welche sie aus der Klasse unserer Hypothesen in 
eine von allen Seiten sehr wohl bestätigte Wahrheit verwan 
delt, in eine Wahrheit, welche die zahllosen von unseren Geo 
logen zu Tage geförderten Einfälle weit hinter sich zurückläßt. 
Es sey mir erlaubt, noch einige Augenblicke bei diesem 
interessanten Gegenstände zu verweilen. — Man bemerkt von 
diesen Lagern im Allgemeinen vier Arten. Die erste besteht 
aus Kalkstein, oder aus dem sogenannten Jurakalk. Man 
findet sie in dem sächsischen Erzgebirge, in den Bergen von 
Savoyen und in der sogenannten Côte «Tor zwischen Dijon, 
Chatillon und Besancon. Die zweite hat grünen Sandstein 
und Kreidenstein, mit Kieselkörnern und Kreidenerde vermischt, 
und sie findet sich in den Pyrenäen und Apenninen. Die dritte 
besteht aus Thon, Kalk, Mergel, Gyps und Sand, und 
kömmt in den westlichen Alpen und ans dem Montblank vor. 
Die vierte endlich bestehet ans den ersten Ablagerungen des 
abspülenden Wassers, deren Anfang wir überall bemerken, 
wo das Wasser längere Zeit die Erde bedeckt. Man findet 
sie in bereits veraltetem Zustande auf dem Berge Ventoux 
und Leberon bei Avignon, in den Gebirgen der Provence, 
in den Steiermärkischen Alpen, auf dem Himilaya, dem 
Kaukasus und dem Balkan. Diese vier Arten sind zugleich 
in der Ordnung aufgezählt, in welcher sie wahrscheinlich 
entstanden sind. 
Es ist merkwürdig, daß man diese vier Arten von La 
gern, obschon man sie oft alle auf demselben Berge findet, 
nie unter einander gemischt, nicht einmal durch allmähliche 
Nebengänge abgesondert, sondern immer nur durch plötz 
liche Absonderungen von einander scharf abgetrennt 
erblickt. Dieselben plötzlichen Sprünge bemerkt man auch in 
den Thieren, welche jene Lager enthalten. Da diese Be- 
merkung allgemein ist, so ist es sehr wahrscheinlich, daß von
	        
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