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»wahrend man im Gegentheile in gesunden Zeiten nie einen
»größeren Kometen gesehen hat. «
Und wie fangt er es an, diesen sonderbaren Satz zu be
weisen? — Er geht von Christi Geburt bis auf den heutigen
Tag alle Jahre und alle Chroniken durch, und bringt die Un
fälle und Leiden, die jedes derselben mitgebracht hat, in ein Ver
zeichniß zusammen, das ein wahres Inventarium des mensch
lichen Elends genannt werden kann. Auf gleiche Weise spurt er
nun auch den Kometen nach, die seit derselben Epoche erschie
nen sind, und deren er gegen fünf hundert zusammentreibt;
trägt sie dann treufleißig in seine Register neben den Krankhei
ten und Unglücksfällen ein, wodurch denn endlich eine gar herr
liche und für den geneigten Leser wahrhaft erbauliche Zusam
menstellung von Elend und Noth und zugleich von Kometen
entsteht, die allein an allen diesen Drangsalen die Schuld
tragen müssen.
Es scheint nicht, daß ihm diese Arbeit eben viel Mühe
gemacht haben kann. Nach dem, was wir oben gesehen
haben, gibt eö so viele Kometen, daß man auf jedes
Jahr im Mittel zwei derselben rechnen kann. Unglücksfälle
aller Art aber, die das arme Menschengeschlecht, im Kleinen
wie im Großen, heimzusuchen pflegen, wird man wohl leicht noch
vielmehr, als zwei in jedem Jahre finden. Da es sonach, weder
im Himmel an Kometen, noch auf der Erde an Kriegen,
Krankheiten, Erdbeben u. d. gl. fehlen kann, so wird
keine große Anstrengung erfordert werden, zu jeder Kalami
tät auch einen Kometen aufzufinden, durch den sie veranlaßt
werden soll; ja es wird im Gegentheile sehr schwer seyn, die
wenigen Jahre, wenn sie noch erifiiren, herauszufinden, in
welchen weder das eine, noch das andere dieser beiden Er
eignisse Statt gehabt hat.
Um indeß seiner Sache auf alle Falle sicher zu seyn, hat
sich Herr Förster einiger Kunstgriffe bedient, die hier, wenn