132
Krankheit ein Mal in einem einzigen Tage >400. Unter
den Regenten dieser Zeit unterlag der Krankheit der Kaiser
Andronikus in Konstantinopel, Alfons XI. in Spa
nien, die Königin Johanna von Portugal und in Moskau
der Zar Iw a no witsch mit seinem Bruder und allen seinen
sieben Kindern. Diese Pest dauerte bis i 35 i, durch fünf
Jahre.— Die Chroniken erwähnen eines Kometen von »347
und eines zweiten von i 35 >, also einen für den Anfang und
einen für das Ende der Krankheit. Es mag daher auch wohl
Kometen geben, welche dieselben Krankheiten wieder wegneh
men, die andere gebracht haben.
i 356 . Zweiter Ausbruch des schwarzen Todes durch
neue fünf Jahre. Die Verwüstungen waren größer noch,
als im ersten Auftritte. In Italien blieben, nach Petrar-
ka's kläglichem Bericht, von 1000 Menschen kaum 10
übrig. In Kölln starben 20000, und zu Avignon 17000,
unter welchen 5 Kardinäle und über 100 Bischöfe, die sich
daselbst zu einem Konzilium versammelt hatten, die aber auch,
wie alle anderen, unbegraben liegen blieben. — In diesen
fünf Jahren erschien kein Komet.
1367. Dritter Ausbruch des schwarzen Todes durch
sieben Jahre. Die Krankheit nahm jetzt die Gestalt des so
genannten Johannistanzes an, der später noch oft, obschon
nur sporadisch, unter der Benennung des Veitstanzes vor
kam. Die von ihr Ergriffenen liefen, tanzten und raseten,
bis sie schäumten und todt zur Erde stürzten, wo dan denn Lei
chen der hoch aufgeschwollene Unterleib platzte. In Nürnberg
starben durch mehrere Monate täglich 200, in Straßburg
gegen 3 oo Menschen. Bei der Erwartung eines allgemeinen
Todes wurden die Vermächtnisie an Kirchen und Klöster so
häufig, daß sie durch eigene Gesetze untersagt werden mußten,
um den rechtmäßigen Erben doch nicht alles zu entziehen. Auch
in dieser ganzen Periode von sieben Jahren erwähnen die
Chroniken keines Kometen; erst im nächstfolgenden Jahre