Full text: Ueber Kometen

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Mal übertreffen, und seine Oberflache ist noch nicht der Größe 
deS Königreichs Schweden gleich. Auf der Vesta würde 
einer unserer Fußgänger, der täglich sechs Meilen zurücklegte, 
in einem Monate die Reise um die Welt ganz bequem zu 
Fuße machen können, aber vielleicht nur wenig reicher an 
Erfahrungen zurückkommen, da dort die größten Lander nur 
unseren Kreisen oder Kantonen gleichen, und da sich die Be 
wohner dieses Planeten, wie unsere Kleinstädter, ohnehin 
schon alle kennen mögen. 
Für uns und unsere gegenwärtige Untersuchung sind 
diese Himmelskörper besonders merkwürdig durch die Atmo 
sphären, welche sie umgeben : gewaltige Atmosphären, von wel 
chen besonders Ceres und Pallas öfter in einen dichten Nebel, 
nach Art der Kometen, eingehüllt erscheinen, welcher ihren 
Kern zuweilen ganz unsichtbar macht, während sie wieder zu 
anderen Zeiten scharf begränzt und in dem reinsten Lichte 
glänzen. Eben so veränderlich ist die Farbe der Ceres, die 
bald röthlich, bald ganz weiß erscheint und zuweilen auch in 
einem bläulichen Lichte glänzt. Diese Veränderungen, so 
wie jene Atmosphären selbst, die sich abwechselnd mehr als um 
das Doppelte ihres Inhalts zusammen ziehen und wieder 
erweitern, deuten offenbar auf große Revolutionen, die auf 
der Oberfläche dieser kleinen Körper vor stch gehen. 
Die beinahe gleich großen und in einander verschlungenen 
Bahnen dieser Planeten scheinen auf einen gemeinschaftlichen 
Ursprung derselben zu deuten. Man hat gleich nach ihrer 
Entdeckung die Vermuthung geäußert, daß sie wohl nur die 
Trümmer eines früheren großen Planeten stnd, der durch 
irgend eine Kraft in Stücke gesprengt worden ist. Diese 
Ansicht erhielt sogleich den allgemeinen Beifall der Astro 
nomen, da mehrere Gründe stch für die Wahrscheinlichkeit 
derselben vereinigen. Über die Art aber, auf welche jene 
Trennung geschehen ist, theilten sich sogleich die Meinungen. 
Einige nahmen an, daß diese Zersprengung des großen
	        
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