erwarten, welchen sie ausgesetzt sind, wenn sie auf ihren
weiten Bahnen anderen Himmelskörpern begegnen, deren
Daseyn uns noch ganz unbekannt ist, und deren Wirkungen
wir daher auch nicht berechnen können? Diese Störungen
können so beträchtlich seyn, daß der dadurch veränderte Bo
gen der Bahn gar nicht weiter zu dem übrigen Theile der
Ellipse paßt, und daß dadurch die Umlaufszeit des Plane
ten um Jahrhunderte, ja um viele Jahrtausende geändert
wird.
Es ist noch übrig, das Vorzüglichste von der Geschichte
dieses merkwürdigen Problemes hier kurz zusammen zu stellen.
So lange man die Planeten mit Plutarch für einen
bloßen Rester der Sonne, oder mit Aristoteles für Aus
dünstungen der Planeten, oder mit den Peripatetikern für
Irrwische hielt (S. 80.), die zufällig entstehen und wieder
vergehen, so lange war offenbar an eine Bestimmung ihrer
Bahn nicht weiter zu denken.
Der erste, der von den Kometen einen würdigeren und
der Wahrheit gemäßen Begriff ausgestellt hat, war S en e ka,
der Lehrer Nero's, der sich in seinen Hue8t. natural. Lib.
VII. auf folgende Weise darüber ausdrückt: »Ich rechne die
»Kometen, so wie die Planeten, zu den ewigen Werken der
r-Natur. Warum sollte man auch gezwungen seyn, anzu-
»nehmen, daß es unter den unzähligen Sternen, welche
»unsere Nachte schmücken, nur diese fünf Planeten gebe,
»denen es erlaubt ist, sich zu bewegen? — Es wird gewiß
»einmal eine Zeit kommen, wo das, was uns jetzt noch dun-
»kel ist, klar und deutlich vor uns liegen wird; eine Zeit,
»wo unsere Nachkommen sich verwundern werden, daß uns
»so einfache Dinge unbekannt geblieben sind. Ein Mann
»wird kommen, der die Bahnen der Kometen entdecken und
»berechnen, und vor dessen Augen die Natur ihr Heiligthum,
»das sie vor uns verborgen hätt, enthüllen wird. Wenn
>• wir uns mit unseren gegenwärtigen Kenntnissen schon für