Schnee bedeckt. Ganz eben so, nur in einem noch höheren
Grade, mag es sich auch dort verhalten, indem jene ver
änderliche Dunsthülle der Kometen zugleich die Stelle eines
Pelzes im Winter und eines Sonnenschirmes im Sommer
vertritt. Wenn sie aus ihren eisigen Regionen zu uns herab
steigen, sehen wir sie, am Ende ihrer langen Winterreise,
noch enge in ihr dichtes Gewand gehüllt; aber wie sie der
Sonne naher treten, pflegen sie dasselbe immer mehr zu
lüftqn und wie ein kühlendes Zelt um sich auszubreiten, in
dessen Schatten sie, der versengenden Nahe der Sonne unge
achtet, einer ihnen sehr angenehmen Temperatur genießen,
so daß sie die Tage, welche uns für sie so gefahrvoll zu seyn
scheinen, vielleicht als die fröhlichsten Feste ihres langen Jah
res feiern mögen.
Diese wundervolle Atmosphäre der Kometen, welche in
großen Entfernungen von der Sonne durch die Kälte vielleicht
in einen ganz harten Körper zusammen gezogen wird, wah
rend sie wieder in der Nahe der Sonne durch ihre Erwärmung
in ein so feines Gewebe übergeht/' welches mit unsern Wolken
und Nebeln nicht weiter verglichen werden kann, diese Atmo
sphäre scheint, eben durch diese große Veränderlichkeit ihrer
Dichte, noch auf eine viel wesentlichere Art zu der Mäßi
gung der Extreme der Temperaturen beizutragen, welchen diese
Himmelskörper auf ihren langen Reisen um die Sonne ausge
setzt sind. Es ist bekannt, daß bei jedem Übergänge eines
festen Körpers in einen flüssigen, so wie eines flüssigen in
einen luftförmigen eine große Menge Wärme von die
sen Körpern absorbirt, und daher gleichsam Kälte erzeugt
wird, wie das Sinken des Thermometers in der Nahe dieser
Körper zeigt. Ganz das Gegentheil bemerkt man bei dem
Übergänge luftförmiger Körper in flüssige, oder dieser in feste,
wo Wärme frei oder die Temperatur in der Nähe dieser Kör
per erhöht wird. Diese merkwürdige Erscheinung wird durch
eine Menge Erfahrungen selbst im gemeinen Leben bestätiget.