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Aber in einem Lande geboren, das uott'jje her seine
großen Geister zu schätzen wußte, fand Halley auch bald
die verdiente Anerkennung. Im November 167b, also kaum
zwanzig Jahre alt, wurde er auf k. großbritannische Kosten
nach St. Helena, derselben Insel, die zwei Jahrhunderte
später Napoleon's Grab geworden, geschickt, um die, bis
dahin fast gar nicht gekannten Sterne der südlichen He»
misphare zu beobachten, und so diese große Lücke in den, sonst für
jene Zeit so vollständigen Sternkatalogen von Flamsteed,
Tychou. a. auszufüllen, Nach achtzehn Monaten eines
traurigen Aufenthaltes in dieser wüsten Einöde, während
welchem er viel von den Unbilden des Klimas zu leiden hatte,
und der ihm noch durch die rohe Behandlung eines, wie es
scheint, der Wissenschaft und der Menschlichkeit gleich frem-
den Gouverneurs vergällt wurde, kehrte er, durch den schön
sten Erfolg seiner Bemühungen befriedigt, nach London
zurück, wo er bald darauf Magister der freien Künste und
Mitglied der königlichen Societät wurde.
Aus Dankbarkeit für die Wohlthaten, die er von König
Karl II. empfangen hatte, nahm er in der Sternkarte, die
er nun herausgab, die Eiche, welche diesem Fürsten nach
der Niederlage bei Worcester durch E r 0 m w e l zur Zufluchts
stätte gedient hatte, unter die Sternbilder der südlichen He
misphäre auf, wo sie auch heut zu Tage noch besteht, und
also wohl immer bestehen wird, da die Manie, Stern
bilder umzutaufen, doch endlich glücklich vorüber gegangen
zu seyn scheint.
Unter den vielen interessanten Beobachtungen auf St.
Helena beschäftigte unseren Halley vorzüglich der Vorüber
gang des Planeten Merkur vor der Sonnenscheibe am 3 .
November 1677. Seit 1 63 1, wo man den ersten Merkurs-
Durchgang bemerkt hatte, waren nun schon mehrere solche
Erscheinungen, unter ihnen im Jahre 1639 ein VenuS-
Durchgang beobachtet worden, ohne daß man die hohe