Full text: Ueber Kometen

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Propheten in den Sinn kommen kann; und doch bedingen 
diese beiden Stücke gleich Alles, was man über die Zeit der 
Sichtbarkeit eines Kometen ankündigen wollte. Und wie 
steht es erst mit einer Menge von Eigenschaften, die hier 
vom größten Einflüsse sind, und von denen wir, nicht etwa 
bei den Kometen, sondern selbst bei allen Himmelskörpern 
so gut wie nichts wissen? — Ich meine die Kraft, mit 
welcher die Kometen das von der Sonne empfangene Licht 
zurückwerfen: wenn sie ja ihr Licht von dieser empfangen, 
und nicht etwa eine eigene Phosphorescenz besitzen; ferner 
die Art, wie sie sich in dieser Hinsicht vor und nach ihren 
Perihelien verhalten u. a. Man entbehrt also hier noch 
mehr aller festen Basis, als bei den Voraussagen der 
Sonnennähen; und es wäre ungerecht, hierin von den 
Astronomen vollkommene Bestimmtheit zu verlangen; im 
Gegentheile kann man, wenn die Erfahrung sie hier und 
da widerlegen sollte, dem Scharfsinne der Hypothesen, der 
in einem so vagen Felde auch nur so viel erforschte, seine 
Bewunderung nicht versagen. 
Wir sehten diese Punkte hier näher aus einander, weil 
wir glauben, daß im eigentlichen Publikum darüber nicht 
immer die klarsten Begriffe herrschen. Denn nur so kann 
man sich erklären, wenn z. B. der Ausspruch einer ehren- 
werthen Versammlung, wie der Naturforscher zu Edin 
burgh im letzt versiossenen Spätherbste, daß der Komet viel 
leicht schon Ende > 634 , und wahrscheinlich Anfangs i 835 
werde gesehen werden können, von den Ungläubigen als ein 
neuer Triumph betrachtet wird, und man sich desselben, wie 
man glaubt, als einer schlagenden Autorität gegen die von 
den Astronomen bisher verbreitete Meinung, als hätte man 
den Kometen erst im November >635 zu erwarten, bedient. 
Im November i 835 wird der Halley'sche Komet seine 
Sonnennähe erreichen; dieses Urtheiles waren alle 
Littrow. über Kometen. »4
	        
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