Full text: Ueber Kometen

S. 23 gesehen haben, unsere Furcht nich't aufregen kann, 
doch unsere Aufmerksamkeit in einem hohen Grade erregen 
mußte. 
Sehr große Kometen. 
Die meisten derjenigen Kometen, die wir während der 
letzten Dezennien gesehen haben, waren nur sogenannte tele- 
skopische Kometen, so klein und matt beleuchtet, daß man 
sie mit unbewaffneten Augen nicht sehen konnte. Ja viele 
von ihnen waren so schwach, daß sie selbst in den Fernrohren 
schon verschwanden, so bald man das Innere derselben mit 
dem wenigen Lichte erhellte, das nöthig ist, um die feinen 
Faden zu sehen, mit welchen die Astronomen die Himmels 
körper beobachten. Die beiden größten, die wir seit lange 
gesehen haben, die von den Jahren 1807 und 1811, so schön 
uns auch der letzte erschien, gehören doch noch immer zu den 
kleinen, wenn man sie mit jenen vergleicht, die in früheren 
Zeiten gesehen worden sind. 
Ohne uns bei den gar zu wunderbaren, aber durch 
nichts verbürgten Erzählungen der Alten aufzuhalten, wollen 
wir nur einige vollkommen constatirte Nachrichten von sehr 
großen und hellen Kometen hier kurz zusammen stellen. 
Im Jahre 43 vor Ch. G., bald nach Cäsar'ö Tode, 
erschien ein Komet, der ein so Helles Licht verbreitete, daß er 
selbst am Mittage noch deutlich zu sehen war. Die Römer 
glaubten, daß er gekommen sey, den Geist des großen Dik 
tators zu empfangen, um ihn dem Sitze der Götter zuzufüh 
ren. Selbst die Sonne, in blaffen Schleier gehüllt, soll 
den Tod des außerordentlichen Mannes betrauert haben, und 
der Komet erhielt den Namen Julium Sidus. 
Zur Zeit Nero's, 60 Jahre nach CH. G., erschien 
ein Komet, der, nach Seneka's Bericht, die Strahlen 
der aufgehenden Sonne verdunkelte. Im Jahre »402 er-
	        
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