Full text: Ueber Kometen

eine grünblaue Farbe, die in ihrer Mitte ins Rothe über 
ging. Der Halbmesser dieses kugelförmigen Kopfes, in dessen 
Mitte ein auffallend heller Punkt, der eigentliche Kern, sich 
befand, hatte, nach Herschel's Messungen, 14000deutsche 
Meilen. Diesen Kopf umgab ein dunkler Ring, dessen äuße 
rer Kreis einen Halbmesser von 55 ooo Meilen hatte, dessen 
Breite daher 41000 Meilen betrug. Durch diesen dunklen 
Ring sah man die kleinsten Sterne mit ganz ungeschwächtem 
Lichte durchschimmern. Dieser dunkle Kreis, oder vielmehr 
diese dunkle Kugelschichte, welche den innern hellen Kopf 
rings herum umgab, und die in lichtstarken Fernröhren doch 
nicht ganz lichtleer erschien, sondern eine schwache Dämme 
rung zeigte, war von einer zweiten, hellen Kugelschichte 
umgeben, deren Breite gegen i 5 ooo Meilen betrug, und die 
daher sich bis 70000 Meilen von dem Mittelpunkte des Kopfes 
erstreckte. Dieser äußerste Kreis war aber auf der von 
der Sonne abgewendeten Seite des Kometen offen, und lief 
hier, an den beiden Enden der Öffnung, in zwei Lichtströmen 
ans, die sich sehr weit erstreckten, und dem Ganzen das An 
sehen einer Parabel, oder vielmehr eines parabolischen Trich 
ters, des eigentlichen Schweifes des Kometen, gaben, dessen 
gelbliches Licht einen auffallenden Kontrast mit der grünblauen 
Farbe des Kopfes bildete. 
Man würde sich aber sehr irren, wenn man bei allen 
Kometen dieselbe, so eben beschriebene, Gestalt voraussetzen 
wollte. Noch in demselben Jahre 181 » erschien ein anderer, 
der beinahe in allem das Gegenstück zu jenem war. Er hatte 
keinen Kern, keinen dunklen Ring um seine Mitte und auch 
keinen merkbaren Schweif; er schien vielmehr eine planetarische, 
an seinem Rande scharf begränzte Scheibe zu seyn, die von 
einem äußerst schwachen Nebel umgeben war, der in dem 
Fernrohre kaum eine hnndertmalige Vergrößerung ertrug, 
und bei der geringsten Beleuchtung des Fernrohrs sogleich 
verschwand.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.