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ser beweglichen Gestirne nicht unmittelbar durch Nectascension
und Declination, sondern vielmehr durch Lange und Breite von
den Astronomen angegeben zu werden pflegt. Da wir aber,
wie wir bald sehen werden, vorzüglich die Lage der Gestirne ge
gen den Aequator brauchen, um die nun folgenden Probleme
aufzulösen, so muß man Mittel haben, aus der gegebenen Länge
und Breite eines Gestirns, dessen Nectascension und Declination
und umgekehrt, zu finden. Man könnte die hierher gehörenden
analytischen Ausdrücke, deren unmittelbare Berechnung, so
einfach sie übrigens auch ist, den Ungeübten doch unbequem er
scheinen würde, ohne Mühe auf Tafeln bringen, durch welche
'man diese doppelte Aufgabe ohne alle Rechnung sogleich aufzu
lösen im Stande seyn würde. Da aber diese Tafeln ihrer Na
tur nach sehr umständlich seyn müßten, so wollen wir dieses
Werk nicht dadurch vergrößern, und in der Folge, wo uns solche
Reductionen entgegen kommen, uns auf eine andere, einfachere
Art zu helfen suchen. Für die Sonne übrigens sind diese Re
ductionen so leicht, daß sie ihres großen Nutzens wegen hier
angeführt werden müssen. Ist nämlich L die Länge der Sonne,
A ihre Nectascension, und D ihre Declination, und endlich
<°» — 20° 20 ' die Schiefe der Ekliptik, so hat man, da die
Breite der Sonne, die sich in der Ekliptik selbst bewegt, immer
gleich Null ist, folgende Ausdrücke
tg A = tgL Cos cu und
SinD = SinL Sine».
Diese Formeln, welche ganz nach den bekannten trigono
metrischen Vorschriften behandelt werden, geben die Rectascen-
sion und die Declination der Sonne aus ihrer bekannten Länge.
Für alle andern Gestirne findet man die analogen Ausdrücke in
meiner populären Astronomie I., S. 44 * Eine äußerst einfache
aber bloß genäherte Auflösung dieser Aufgaben erhält man durch