Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

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Iii. 
CuLrninationerr. 
Eine der ersten Fragen, welche der Verfertiger eines Ka 
lenders in Beziehung auf den astronomischen Theil desselben zu 
beanworten wissen muß, ist die: 
Wann geht ein Gestirn, dessen Rectascension bekannt ist, 
durch den Meridian?, oder mit andern Worten (S. 198), wel 
ches ist die Zeit der Culmination dieses Gestirns? 
Wird nun hier um die S t e r n z e i t der Culmination ge 
fragt, so ist die Antwort sehr leicht. Nach dem Vorhergehen 
den ist nämlich die Sternzeit der Culmination eines jeden Ge 
stirns gleich seiner Rectascension. Da also z.B. die Rectascension 
von.« der Leyer oder "Wega nach Taf. II. gleich 18^ 3 i' ist, 
so culminirt auch in allen Tagen des Jahres dieser Stern 
immer um 16^ 3i' Sternzeit. Man sieht daraus, wie viel 
bequemer für den Beobachter der Gebrauch einer Sternuhr ist, 
als einersolchen, die, wie unsere Taschenuhren, nach mittlererZeit 
fortgeht. Eine solche Sternuhr laßt sich aber aus jeder mittle 
ren Uhr machen, wenn man ihr Pendel durch Versuche so lan 
ge verkürzt, bis sie in einem mittleren Tage nicht 24 Stunden, 
wie zuvor, sondern 24^ 3 ' 55 "9 gibt. Hat die Uhr einmahl 
diesen Gang angenommen, so darf man nur in dem Augenblick 
der Culmination eines Sterns die Zeiger der Uhr auf die Rect- 
ascension dieses Sterns, z. B. bey a Leyer auf i8 h 3 i^ stellen, 
um sie fortan für die Beobachtungen anzuwenden, da jeder an 
dere Stern ebenfalls in dem Augenblicke culminiren wird, wenn 
die Uhr die Rectascension dieses Sterns zeigt. 
Wenn man aber, wie gewöhnlich, die mittlere Zeit 
der Culmination eines Sterns sucht, so wird man die Sternzeit
	        
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